Donnerstag, 17. Mai 2012

Menü für Genießer

Wie ich schon erwähnt habe, gabs für 2 Mitgenießerinnen und mich vergangenen Freitag ein leckeres Menü- und das Beste dran: es wurde so ganz ohne Anlass gekocht. Keine Feierlichkeit, keine Besonderheit, einfach nur aus Spaß an der Freude und Lust am Genuss.



Geplant war ja ein komplett asiatisch/thailändisch angehauchtes Menü, aber nachdem mein Papa so wunderbaren Rhabarber in seinem Garten hat, wurde das Dessert noch kurzerhand umgeplant und kommt jetzt eher so typisch österreichisch daher würde ich sagen. Was zum Glück unserem Appetit keinen Abbruch getan hat.

Bei fast 30° und nach einigen Aperol Great Pink gings dann los.
Den Einstieg machte eine Kokos-Chili-Suppe. Das ursprüngliche Rezept - schon super lecker- wurde schon einige Male abgewandelt -ebenfalls mmmmh! -, und auch ich machte da keine Ausnahme. Nachdem ich einige Zutaten ausgetauscht habe, kam fast was Neues heraus. Sie wäre ja auch im Original bestimmt unschlagbar lecker gewesen, aber ich musste sie einfach meinen Vorräten und Einkaufsmöglichkeiten anpassen.



Als Hauptspeise folgte der traumhafte Tofu von Pi-mal-Butter- eines der wenigen Rezepte, in denen mich Tofu absolut überzeugt.


Eine kleine Anekdote nebenbei: Kurz vorm Essen musste ich noch einige Sekunden in die Garage, da etwas geliefert wurde. Eine der beiden Mitgenießerinnen hat doch scheinbar die Gunst der Stunde genutzt und mal in der Küche ein wenig herumgeschnüffelt (jaaaa, das hat sie früher schon zu Weihnachten immer gemacht J). Als ich wieder hochkomme, kaut sie mehr oder weniger heimlich an etwas, das ihr eindeutig nicht schmeckte. Sie kaute weiter und weiter, bis sie sich dann doch entschloss, das gemopste Essen lieber nicht zu schlucken, sondern in den Mistkübel zu befördern. Dann verriet sie mir auch, was denn da auf die Schnelle den Weg in ihren Mund fand: „die leckere Suppeneinlage“. Suppeneinlage???? Habe ich doch gar keine. Ahh, der bereits angebratene Tofu in Würfeln musste dran glauben. Naja, so ganz ungewürzt und kalt kann der ja auch nicht schmecken.
Im Essen dann wurde er aber auch von ihr hochgelobt. Roh sollte man ihn also (für alle die es noch nicht wussten J) eher nicht vernaschen.

Zum Dessert wollte ich dann aber was Neues kreieren. Vanille und Rhabarber, die Kombination hat sich gleich mal durchgeschlagen. Dann war mir das zu traditionell, also noch Apfel dran. Ist zwar jetzt auch nicht sooo ausgefallen, aber in der Form habe ich es noch nie gegessen:
Vanillecreme auf Apfel-Rhabarber-Bett



Jetzt verrate ich euch noch die Rezepte für Suppe und Dessert:

Kokos-Chili-Suppe:

Zutaten für 4 Personen:
1 kleine getrocknete Chili
2 Knoblauchzehen
1 Schalotte
1 daumengroßes Stück Ingwer
1 EL Zitronensaft
1 EL grüne Currypaste (gibt’s zum Beispiel von Byodo oder Alnatura)
400 ml Kokosmilch
200 ml Gemüsesuppe
200 ml Obers (wer stattdessen mehr Kokosmilch verwendet hat ruckzuck ein veganes Gericht)
Salz, Pfeffer, asiatische Gewürzmischung süß (zum Beispiel von Sonnentor)
2 Karotten
8 EL Maiskörner
1 EL Kokosöl (oder anderes Fett zum Braten)

Zubereitung:
Die getrocknete Chili zerreiben oder zerstoßen. Knoblauch, Schalotte und Ingwer ganz fein würfeln. Karotte längs halbieren und dann in Scheiben schneiden.
In einem großen Topf das Kokosöl erhitzen, Chili, Knoblauch, Schalotte und Ingwer dazugeben und gut durchbraten. Zum Schluss die Karottenstücke einrühren und kurz mitbraten. Die Currypaste einrühren, dann alles mit dem Zitronensaft ablöschen.
Die Gemüsesuppe und die Kokosmilch hinzufügen, alles gemeinsam für ca. 7 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Ich mag es lieber, wenn das Gemüse noch etwas Biss hat.
Zum Schluss das Obers dazu geben und die Maiskörner mit der Suppe erwärmen. Mit der Würzmischung und Salz sowie wer mag weißem Pfeffer abschmecken.



Vanillecreme auf Rhabarber-Apfel-Bett

Zutaten:
300 g Rhabarber
75 ml Wasser
1 EL brauner Zucker
Mark von einer Vanilleschote (ich verwende der Einfachheit halber das Vanillepulver von Sonnentor)
1 säuerlicher, fester Apfel
1 EL Zitronensaft
3 EL Ahornsirup
¼ bis ½ TL Agar-Agar (erhaltet ihr mittlerweile im gut sortierten Supermarkt oder auch bei DM)
Für die Creme:
400 ml Milch
2 Eigelb
20 g Zucker
1 EL Ahornsirup
25 g Maisstärke
200 ml Obers
½ TL Vanillepulver

Zubereitung:
Den Rhabarber waschen, evtl. wenn er sehr holzig ist dünn schälen und in 1 cm große Stücke schneiden. Den Apfel ganz fein würfeln und sofort mit dem Zitronensaft vermischen, damit er nicht braun wird.
In einem Topf Rhabarber und Apfel in Wasser aufkochen, restliche Zutaten einrühren und ca. 5 Minuten köcheln lassen. Dann am besten kurz einen Tropfen der Mischung auf einen kalten Teller tropfen- sie sollte in kurzer Zeit wie Marmelade sein von der Konsistenz her. Bei Bedarf noch eine Prise Agar-Agar hinzufügen und nochmals kurz köcheln lassen. Aber Vorsicht, mit Agar-Agar geht es oft sehr schnell, dass man eine geleeartige Konsistenz erreicht, die fast schnittfest ist. Was aber auch keine Tragödie ist und genauso lecker schmeckt.
Die Fruchtmischung in vier durchsichtige Schüsseln aufteilen und abkühlen lassen.

Für die Vanillecreme alle Zutaten bis auf die Stärke und das Obers in einem breiten Kochtopf verrühren. Die Stärke in ein kleineres Gefäß geben (zb ein Kaffeehäferl) und mit ca. 6 EL der Milch-Vanille-Mischung glatt rühren, bis keine Klümpchen mehr drin sind. Erst dann zur restlichen Mischung in den Topf einrühren- kräftig mit dem Schneebesen rühren! Das Ganze dann aufkochen und ca. 1 Minute köcheln lassen, währenddessen immer schön weiter rühren. Dann vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
In der Zwischenzeit das Obers steif schlagen. Wenn die Vanillecreme ganz kalt ist, das Obers noch unterheben und auf die Fruchtmasse in die Schüsseln geben. Im Kühlschrank ca. 2 Stunden gut durchkühlen lassen, danach darf genascht werden!
Wie ihr seht, ist die Vanillemasse sehr ähnlich einem Vanillepudding, nur cremiger. Ich habe hierfür auch mein Lieblings-Vanillepudding-Rezept ein wenig abgewandelt, es hat toll geschmeckt, richtig vanillig.

Weil Genuss so einfach sein kann!


3 Kommentare:

  1. Also dieses Menü kann es mit jedem Haubenkoch-Gericht aufnehmen!! So etwas gutes habe ich schon seeeehr lange nicht mehr gegessen!!
    Vielen Dank nochmal für die Einladung!

    PS.: Bitte nächstes Mal die nicht-Suppeneinlage als solche kennzeichnen ;)

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  2. Danke, echt kreative & tolle Rezeptideen! Vielleicht hast du auch gute Ideen bei kalten Snacks wie z.B. Sandwiches! Auf facebook (bei ölz) kann man nämlich mit einem Sandwich-Rezept eine New-York-Reise gewinnen. Nur so als Tipp – ich glaub, du hättest da gute Chancen!! :)

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  3. Danke euch beiden für die Komplimente! Zufällig habe ich genau diese Woche wahnsinnig leckere Tramezzini gemacht. Am Rezept wird noch ein wenig gefeilt und dann gehts online hier. Auf Sandwiches stehe ich nämlich seeehr, die stehen so wunderbar schnell auf dem Tisch!

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