Sonntag, 25. September 2016

Rezension: Das vegane Breifrei Kochbuch

Die heutige Rezension behandelt dieses Mal nicht nur das umfangreiche Thema Baby Led Weaning, sondern erstreckt sich noch wesentlich weiter:

Tanja Weisenbach hat in ihrem Buch
„Das vegane Breifrei Kochbuch, Kochen für die Kleinen –Lecker für die ganze Familie“
 die Themen Baby Led Weaning und vegane Ernährung für Kleinkinder geschickt miteinander verbunden. Das Buch ist für Interessierte am Thema ein Buch zum Liebhaben – unaufgeregt, unperfekt im allerbesten Sinne und trotzdem absolut vollständig. Tanja Weisenbach lebt selbst vegan und ihren Rezepten und dem ganzen Buch merkt man die Liebe zum Thema an, mit jedem ihrer Kapitel. Die Fotos zu den Rezepten hat sie selbst gemacht, das macht das ganze Buch ein Stückchen authentischer als so manche andere Bücher.
 
 

Das Einführungskapitel gestaltet sich umfangreicher als ich es erwartet habe, müssen hier ja nicht nur die Themen Kleinkindernährung im Allgemeinen und breifreie Beikosteinführung im Speziellen abgehandelt werden, sondern auch noch das ganz besondere Thema vegane Ernährung für Kleinkinder mit implementiert werden. Dieser Spagat gelingt Tanja Weisenbach gekonnt, kein Wunder, befasst sie sich ja selbst schon sehr lange mit Ernährung in allen ihren Facetten.

Hier in der Rezension möchte ich selbst mich zurück halten mit meiner Meinung zur veganen Kinderernährung, dies soll und wird nicht Thema sein. Interessierte können gerne weiter lesen, wer sich das gar nicht vorstellen kann, der kann ja vielleicht trotzdem von den Rezepten im Buch viele Anregungen mitnehmen.

Um es dem Leser ihres Buches einfacher zu machen vegane Ernährung für sein Kind im Alltag einzubauen hat die Autorin dem Begriff „Power Plate“ ein Kapitel gewidmet. Und nein, hier ist kein Fitnessgerät gemeint ;-) Die Power Plate vereinfacht vielmehr die Zusammensetzung der Mahlzeiten indem Vollkorn, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte vereint werden.

Dass sich das Buch auch für Einsteiger besonders gut eignet zeigt sich nicht nur an den Rezepten die Jeder ganz einfach umsetzen kann. Auch ein Blick in den veganen Vorratsschrank bekommt der Leser, und eine Ersatzliste für tierische Produkte.


Der Rezeptteil gliedert sich in die klassischen Kapitel Frühstück, warme Hauptgerichte, Zwischendurch und Unterwegs, Trinken, Löffeln und Streichen, Kuchen&Co, und Bonusrezepte. Bei den Rezepten selbst findet man auch Infos zu glutenfreien Varianten, und sonstige Infos die zum Rezept passen.

Was mich allerdings wirklich stört bei Kochbüchern ist, wenn sie keine Zeitangaben beinhalten, und auch die Mengenangaben in diesem Buch sind für mich zu vage, Kochanfänger werden hier ihre liebe Not haben: 1 große oder kleine Kastenform z.B. ist für mich keine ausreichende Angabe. Auch dass man Pommes für 3 Personen aus nur 3 Kartoffeln bekommt lässt mich stutzen, wir drei hier würden wohl verhungern.


Die Rezepte gestalten sich wie bereits erwähnt aber zum Glück einfach, etliche lassen sich ganz spontan umsetzen und es sollte wirklich für jeden veganen oder nicht-veganen Geschmack etwas dabei sein.

Das Kokosbrot kommt tatsächlich fein saftig aus dem Ofen, der Hirse-Kokosauflauf schmeckt bestimmt nicht nur den kleinen Essern. Kartoffel-Leinsamenpuffer sind eine abwechslungsreiche Variante zu den bekannten Puffern, und mit Hummus und Smoothies macht man nichts falsch und erfreut alle Gaumen gleichermaßen.
 
 

Das letzte Kapitel mit den Bonusrezepten kann man nutzen oder überflüssig finden. Ich persönlich finde es gut mal andere Sichtweisen zu ermöglichen, und so kann man sich hier an Rezepten für selbstgemachte Zahnpasta, Feuchttücher oder auch Kälteschutzsalbe versuchen.

Den Schlussteil bildet Werbung für Produkte die die Autorin gut findet, wer aber das Buch bisher schon gut fand, der wird auch hier noch so einiges Neues entdecken.

Insgesamt betrachtet finde ich „Das vegane Breifrei Kochbuch“ ein umfassendes Werk das seinem Preis von knapp 20 Euro gerecht wird und auch für nicht-vegane Einsteiger ins Thema Baby Led Weaning ein feines Nachschlagewerk bietet.

Ich bedanke mich sehr herzlich beim tologo Verlag für das Rezensionsexemplar! Das Buch ist im Handel zu finden mit der ISBN 978-3-937797-56-4

Sonntag, 11. September 2016

Rezension: Life changing food von Eva Fischer

Bunt, frisch und gesund, unter diesem Credo präsentiert Eva Fischer gemeinsam mit dem Brandstätter Verlag ihr neues Buch

„Life changing food, das 21 Tage Programm“
 
 

Dieses Programm wird vermutlich noch einiges von sich hören lassen, trifft es doch den Nerv vieler Orientierungsloser im Dschungel der Ernährungsweisheiten, scheint leicht umsetzbar und beansprucht vorerst  einmal drei Wochen im Leben eines willigen Lesers der seine Ernährung grundlegend ändern möchte.

Zuerst aber zur „Hardware“ des Buches: fest gebunden mit doch recht stattlichem Gewicht liegt es in der Hand, besticht durch viele Fotos im Inneren und Grafiken die beispielsweise Lebensmittel und ihre Inhaltsstoffe und Vorzüge präsentieren. Trotzdem schnörkellos und unkompliziert, man findet im Inhalt zuerst alle wichtigen Infos zum Programm des „Life changing food“(in weiterer Folge abgekürzt mit LCF), aber auch zwischendrin präsentiert Eva Fischer immer wieder kurze Sachteile, wie jene zum Thema Superfoods (hier endlich auch einmal regionale!).

Aus dem Rezeptfundus kann der Leser wählen ob er sich gerne bei jenen für Morgens, Mittags, Abends oder Zwischendurch bedienen möchte, ein Lesebändchen komplettiert das Buch.

Eva Fischer selbst verkörpert zumindest äußerlich vieles was manche Leser eventuell an sich selbst vermissen: Gesundheit, Elan, Lebenslust, ein Genussmensch. Dass sie an Zöliakie erkrankt ist erfährt man sehr schnell, und diese Erkrankung war auch ihre Intention ihre eigene Ernährung umzustellen, und in weiterer Folge somit Grundstein für die Entstehung ihres Buches.

Wortwörtlich soll LCF helfen sich vielseitig und ausgewogen zu ernähren, die verwendeten Lebensmittel zeichnen sich lt. Aussage der Autorin durch einen hohen Nährstoff- und Antioxidantiengehalt aus.

Das, aber nicht nur das erinnert mich sehr stark an das Programm von Attila Hildmann („Vegan for fit“), der bekanntermaßen seit Erscheinen dieses Programms  von diesem auch leben kann. Da wie dort wurden vorab Probanden gesucht die das Programm umsetzten um dann auch von den Erfolgen zu berichten.

Was ich absolut vermisse im Buch ist eine deutliche Darstellung, wie man LCF umsetzen kann wenn das dreiwöchentliche Programm abgeschlossen ist. Eva Fischer gibt dazu zwar 5 Tipps (u.a. gesunde Lebensmittel zu kaufen, eine Einkaufsliste zu erstellen, frisch zu kochen, etc…), aber wie genau das jemand machen soll der sich zuvor vollkommen anders ernährt hat bleibt meiner Meinung nach absolut unerklärt.

Eine Einkaufsliste wird mitgeliefert, ebenso ein exemplarischer Speiseplan für die 3 Wochen. Was aber gekocht werden kann wenn alle Rezepte schon bekannt sind oder man sich nach neuem sehnt wird für mich nicht zureichend erklärt.

Nun aber zum wesentlichsten Teil eines Kochbuchs, den Rezepten. Diese machen tatsächlich schon beim Anblick wirklich Lust auf mehr! Viele kommen mit wenigen Zutaten aus, für manche darf man den Gang ins Reformhaus nicht scheuen. Klare Symbole kennzeichnen glutenfreie oder laktosefreie Rezepte, vegetarische und vegane sind ebenso symbolisiert. Sympathisch ist die Zeitangabe in Zubereitungszeit und Zeit bis das Gericht servierfertig ist.

Manche der Gerichte empfiehlt Eva Fischer ausdrücklich als gut geeignet um sie zum Beispiel ins Büro mitzunehmen (wobei ich das bei den empfohlenen Kokoswaffeln niemandem empfehlen würde!)

Wer also seine Ernährung umstellen möchte mittels LCF, und dabei Rezepte wie mehlfreie Heidelbeer-Pancakes, Rote-Bete-Tatar und Ceviche in Taco Shells genießen möchte, der ist bei Eva Fischer bestens aufgehoben!

Da weitere Titel zu LCF bereits in Planung sind darf man mit Spannung erwarten was der Verlag hier noch veröffentlicht!
 
 

Montag, 5. September 2016

Diese Farben! Gratinierte rote Rübe, Feta und viel Geschmack

Zwischen den Zeiten sind wir da ja grad so ein bisschen, findet ihr nicht auch? Der Sommer geht dem Ende zu, der Herbst ist eigentlich schon da. Der Sommer macht dann endlich auch mal mit den Temperaturen von sich reden, aber die brauche ich jetzt eigentlich nicht mehr. Mir ist doch schon nach Nüssen, Birnen, Trauben - und roten Rüben!!

Wenn ihr die ebenso gerne mögt wie ich, dann kann ich euch wirklich einen Schnellkochtopf empfehlen! Im normalen dauert es wirklich lang bis sie durch sind, und im Schnellkochtopf spart ihr euch viel Wasser dazu, was die Rüben wesentlich gesünder macht.

Mittlerweile ist ja für jeden Geschmack etwas dabei, die bekannten knolligen Rüben, die auch schon sehr bekannten "weißen" roten Rüben (Chiogga zB), und heuer lachen mich ständig die länglichen an. Diese haben auch den Vorteil dass sie wesentlich schneller durch sind!
Die Blätter verwerte ich übrigens gerne im Smoothie, sie sind um ein Vielfaches nährstoffreicher als die Knolle an sich.

Mein Plan dieses Mal war eigentlich ein Pastarezept mit roten Rüben und Ziegenfrischkäse- aber ihr wisst ja, erstens kommt es anders.....




Gratinierte rote Rüben, Zwiebel und Feta

Zutaten für 2 Personen:

3 große rote Rüben
2 rote Zwiebel
1 Knoblauchzehe
Viel Rosmarin und Thymian gehackt
Olivenöl
200 g Feta

Zubereitung:

Die roten Rüben garen, schälen und Vierteln oder achteln. Den Zwiebel in nicht zu dünne Spalten schneiden, die Knoblauchzehe pressen und mit dem Olivenöl verrühren (im besten Fall macht ihr das schon 1-2 Std vorher). Backofen auf 160 Grad Umluft vorheizen

Eine Auflaufform nun mit den roten Rüben und den Zwiebeln befüllen, die Kräuter darüber streuen, den Feta darüber bröseln und mit dem Knoblauchöl beträufeln.

Im Ofen für Ca 20-30 min backen- und schon mal den herrlichen Geruch im Haus genießen den dieses Gericht verbreitet!

Im Anschluss darf genascht werden, bei uns gabs dazu in Olivenöl geröstetes Schwarzbrot. Hierfür einfach Schwarzbrot in grobe Stücke schneiden, in einer Pfanne nicht zu wenig Olivenöl erhitzen und das Brot darin beidseitig rösten bis es gut Farbe hat. Leicht salzen (probiert dazu Fleur de Sel!) und zu den roten Rüben servieren.

Weil Genuss so einfach sein kann!

Sonntag, 4. September 2016

Orient meets modern kitchen - Rezension "Hayas Küche"

Doch etwas überraschend ist vor einiger Zeit Haya Molchos letztes Werk bei mir zur Rezension eingelangt, die Freude hat das in keinster Weise beeinträchtigt.

"Hayas Küche - regionale Produkte, orientalische Rezepte"

beeindruckt schon auf den ersten Blick: sonniges, fröhliches Cover, dicker Kartoneinband, jedes Bild im Buch ein Blickfang, perfektes Foodstyling.



Die Autorin selbst ist mittlerweile vielen ein Begriff - wenn nicht über ihr Restaurant "Neni" oder ihre Kochbücher, dann zumindest als Testimonial ihrer eigenen Produktlinie eines großen österreichischen Supermarktes.

Streifzug durch das Buch:

Der beschriebene erste Eindruck setzt sich durch das gesamte Kochbuch fort - Hayas Küche entspricht komplett dem Zeitgeist. Das Buch wirkt jung, etwas das die Autorin ja auch sonst gerne mit ihren Rezepten vermitteln möchte: gesunde Zutaten, knackiges Obst und Gemüse, Gewürze wohin das Auge blickt.
An den Kapiteln selbst sind die Söhne von Haya beteiligt, jedem ist ein Kapitel gewidmet bzw. jeder der vier Söhne zeichnet für eines verantwortlich. Generell wird dem Leser der Eindruck vermittelt dass das Buch sehr "für" Haya Molcho geschrieben wurde, weniger "von" ihr - dies ist ja aber überhaupt nicht von Nachteil wenn man bedenkt dass es wunderbar gelungen ist.

Die Rezepte:

Die Rezepte sind unterteilt in die Kapitel Frühstück und Snacks, Salate und Suppen, Hauptspeisen und Desserts, im Anschluss findet sich ein feines Glossar sowie ein Register nach Kapiteln und eines nach Rezepten.

Einige der einzelnen Rezepte wirken wie gemacht für experimentierfreudige Genießer. Das Karottenmüsli aber schmeckt himmlisch, zum Müsli mit roter Bete konnte ich mich ehrlicherweise aber nie aufraffen.
Für die grüne Tahina gibt es eine unbedingte Nachkoch-Empfehlung meinerseits!

Das Kapitel für Salate und Suppen scheint mir das authentischste für die orientalische Küche. Hier trifft man auf Feigen, Kichererbsen und Harissa, um nur einige zu nennen.

Das Kapitel für die Hauptspeisen offenbart auch für Gemüsetiger wie mich dann doch einige Genüsse. Wer die karamellisierten Auberginen und die Polenta mit pochiertem Ei (und mit frischem Mais!!) nicht probiert ist selbst schuld.

Die Desserts entsprechen vollkommen meiner Vorstellung orientalischer Gerichte: pickig-süß im positiven Sinne, mit frischem Obst komplettiert und nur darauf wartend dass ich sie endlich vernasche :-)

Gibt's Kritik?

Etwas das mich irritiert ist der Zusatz "regionale Produkte" im Untertitel. Zutaten wie Mirin, Ponzu, Oktopus - um nur einige zu nennen - fallen für mein persönliches Empfinden nur schwerlich in die Kategorie "regional". Haya selbst lässt hier Spielraum, eine zufriedenstellende Information wie sie selbst den Untertitel versteht konnte ich für mich nicht finden leider.
Da mir bekannt war dass in der engsten Familie der Autorin Vegetarier und auch Veganer weilen war ich doch auf wesentlich mehr dementsprechende Gerichte eingestellt. Und wurde leider ein wenig enttäuscht. Haya Molchos orientalische Küche präsentiert sich für mich in diesem Buch sehr fleischlastig. Für viele Interessierte ist vermutlich genau das ein guter Kaufgrund, für mich persönlich allerdings bewirkt es genau das Gegenteil, landet Fleisch ja mittlerweile kaum noch auf unserem Teller.

Fazit: Wie oben geschrieben freue ich mich sehr über die Möglichkeit zur Rezension und bedanke mich recht herzlich dafür! Als potentiellen Käufer hätten mich zwar die wundervolle Optik angesprochen, die vielen fleischlastigen Gerichte aber definitiv nicht zugreifen lassen. Wen das nicht stört, er hat ein schönes neues Schätzchen in seiner Sammlung.

Wichtige Infos zum Buch:

"Hayas Küche" von Haya Molcho, erschienen im Verlag Südwest
1. Ausgabe 2016
ISBN: 978-3-517-09424-3