Mittwoch, 18. Februar 2015

Alles basisch oder was? Rezension "Basische Genießer-Küche" von Iris Lange-Fricke


Leicht hat man es ja nicht im Dschungel der Ernährungsrichtungen. Wer schlank sein will probiert es auf Paleo-Art, oder doch lieber ganz im Schlaf? Wer ein guter Mensch sein will, der muss vegan leben, vegetarisch reicht nicht mehr unbedingt aus heutzutage. Wie wäre es mit fasten? Komplett, oder doch nur so jeden zweiten Tag?

Da klingt basisch essen ja fast ein wenig old-fashioned, oder?  Dass basisch essen nicht Hand in Hand geht mit strengem Verzicht weiß nicht jeder, und wenn diese Tatsache bei euch etwas Interesse geweckt hat dann solltet ihr unbedingt einen Blick in das Buch "Basische Genießer-Küche" von Iris Lange-Fricke werfen, erschienen im Trias Verlag und von eben jenem freundlicherweise zur Rezension zur Verfügung gestellt.

Die Autorin wendet sich an alle jene, die sich „etwas schlapp und energielos“ fühlen, bei denen „die Haut nicht mehr so strahlt“ und „das Bindegewebe schon mal straffer war“. Wer das Buch dann durchblättert, dem fallen gewiss die unglaublich eindrucksvollen Fotos auf, zu vielen Gerichten, aber auch zwischendurch des Öfteren. Leider ist das Buch aber nicht durchgehend bebildert, wer sich gerne über Fotos den Appetit aufs Nachkochen holt der kommt hier doch etwas zu kurz.

Den Einstieg ins Thema macht eine wunderbare Sinnesreise durch einen orientalischen Bazar – schon beim Lesen steigen einem die Düfte von tollen Gewürzen in die Nase, man hört förmlich das geschäftige Treiben, und nur allzu gerne würde man von Fladenbrot und Feigen kosten.

Nach so einem Appetithäppchen vorneweg geht’s ganz fließend zu ein wenig Theorie. Was machen Säuren und Basen im Körper, welches Lebensmittel bewirkt was im Körper? Und überhaupt, warum kann es uns besser gehen wenn Säuren und Basen im Gleichgewicht sind?

Trotzdem, der Theorieteil fällt erstaunlich kurz aus und dennoch konnte man sich einen groben Überblick verschaffen übers Thema und sogleich hinein starten ins basische Kochvergnügen.

Wer noch unsicher ist, der findet  eine Einführung in die wichtigsten Zutaten und deren Verwendung. Warum gerade und ausschließlich die Zubereitung von Granatapfel reichlich bebildert wird hat sich mir allerdings noch nicht ganz erschlossen. Trotzdem, Interessierte finden diese Anleitung zwischen den beiden Gewürzmischungen „Gewürz-Booster-Paste“ und „Ras el hanout“.

Der Rezeptteil ist auf dreierlei Art unterteilt: einmal nach Kapiteln (Gesund und gestärkt in den Tag, Magische Gaumenfreuden, Unverzichtbare Seelennahrung, Schluck für Schluck gesunde Energie, Heiß geliebt und kalt gerührt, Little ones für zwischendurch, Powerdoping ganz legal, Basisch-stärkend-vegetarisch, Das Beste vom Land, Schätze des Meeres, Süß wie die Sünde), einmal nach ihrer Wirkung (stärkend, vitalisierend, aktivierend, wärmend) und nach ihrem Säure-Basen-Gleichgewicht (rein basisch, leicht säuernd und normal säuernd).

Bei den Rezepten wanderten viele sogleich auf meine To-do-Liste: Herrlich die warmen Ideen zum Frühstück, fruchtig-cremig die Aufstriche. Broten ist ein eigenes Unterkapitel gewidmet.

Für meinen Geschmack sind etwas zu  viele pikant-fruchtige Kompositionen zu finden, Tofu-Nektarinenspieße kitzeln zum Beispiel vermutlich nicht jeden Gaumen, Tomaten-Rhabarbersuppe schmeckt bestimmt herrlich harmonisch, mutet aber auf den ersten Blick etwas exotisch an.

Generell finden sich besonders viele Rezepte mit Kokosmilch, Auberginen und Granatapfel. Die mögt ihr besonders gerne? Na dann – perfekt!

Meine Rezept-Favoriten möchte ich unbedingt anführen hier, sind es doch Rezepte die man so nicht in jedem Kochbuch findet:

Safran-Suppe mit spicy Röst-Paprika

Gratinierter Radicchio mit Kräuter-Feta

Spinat-Süßkartoffel-Kroketten

Garnelen-Pfanne und Limetten-Reis

Ananas-Spieße mit Chili und Vanillecreme
 
Außerdem noch getestet habe ich die Energiebällchen:
 
Klingt nach einem feinen Snack zwischendurch, wenn man als stillende Jungmama mal wieder keine Zeit hat schnell was "Ordentliches" zu zaubern. Die Bällchen waren leider in der Konsistenz zu weich für mich, und geschmacklich zu süß. Beim nächsten Mal werde ich dies noch ein wenig versuchen abzuändern.
Die anderen Rezepte aber haben begeistert, und so kann ich euch das Buch absolut empfehlen! Wenn ihr in der Fastenzeit jetzt ein bisschen Ausgleich braucht auf dem Teller ist dieses Buch ein toller Tipp!

Montag, 9. Februar 2015

Schnell was Feines aus dem Ofen - Geschmorter Chicoree und Fenchel

Wie herrlich sind solche heißen Ofengerichte jetzt um diese Jahreszeit? Der Geruch verteilt sich schon bald durch die ganze Küche, man bekommt Lust auf mehr... Und praktisch ist es auch - schon vormittags alles schnippeln und schlichten, abends dann nur noch ab in den Ofen.

Heute steht Chicoree auf dem Plan. Den gibt's nur relativ selten, aber ich mag ihn eigentlich gerne. In der Schmorvariante aus dem Ofen ist er wirklich super, probiert es aus!



Geschmorter Chicoree und Fenchel

Zutaten für 2 Personen:

6 Stk. Chicoree
1 große Fenchelknolle
1/2 Zwiebel
1 Schuss Orangensaft oder Weißwein
1 TL Zucker
mediterrane Gewürze nach Geschmack
1 Dose gestückelte Tomaten
Olivenöl
2 TL Basilikumpesto

3 EL Parmesan gerieben
50 ml Obers

3 EL Risoni (Reisnudeln)

Zubereitung:

Den Backofen auf ca. 175°C vorheizen.
Die Zwiebel fein würfeln, in einer Pfanne in Olivenöl glasig andünsten. Chicoree der Länge nach halbieren, Fenchelknolle der Länge nach vierteln. Beides zu den Zwiebeln in die Pfanne geben, kurz mitbraten, dann mit Orangensaft oder Weißwein ablöschen. In eine große Auflaufform nebeneinander einschlichten und mit einigen Klecksen Pesto würzen.
Nun in der Pfanne den Zucker karamellisieren und die Tomaten hinzufügen, kurz einkochen und würzen. Tomatensauce auf dem Gemüse verteilen und im Ofen für ca. 30-40 min. schmoren.
Parmesan und Obers vermischen, in den letzten 10 Minuten auf dem Gemüse verteilen und schmelzen lassen, bei Bedarf noch kurz den Backofengrill anheizen und übergrillen bis der Käse leicht gebräunt ist.

Die Reisnudeln in Salzwasser bissfest kochen und dann gemeinsam mit dem Schmorgemüse servieren.

Weil Genuss so einfach sein kann!