Mittwoch, 28. Oktober 2015

Rezension: "Organic Cooking - Das Familienkochbuch"

Pünktlich zu Herbstbeginn schneit wundervolle Buch "Organic Cooking - das Familienkochbuch" von Sabine Huth-Rauschenbach herein in die Himbeerschoko-Küche. Erschienen im Trias Verlag und mir dankenswerter Weise zur Rezension überlassen!





Schon das Titelbild lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen, und der Untertitel verspricht "saisonale, regionale und einfach geniale" Rezepte.
Was der Untertitel verspricht, hält dann auch der Inhalt des Buches: die Rezepte äußerst abwechslungsreich, ansprechend gestaltete Rezeptfotos (mir scheint es sind dieses Mal mehr Fotos vorhanden als bei anderen Büchern des Verlags, aber das kann auch täuschen), wirklich einfach nachzukochende Rezepte. Was mir besonders gut gefällt: es gibt- passend zum Titel wie ich finde - keine ausgefallenen Rezeptzutaten. Das hat den Vorteil dass die Rezepte schnell nachkochbar sind und die Zutaten überall erhältlich, aber auch jenen Vorteil dass Zutaten, die man nicht zur Gänze benötigt, auch einfach in den nächsten Tagen aufgebraucht werden können für andere Gerichte.

Kleiner Streifzug durch das Buch:

Ein Kochbuch das saisonale Rezepte verspricht muss sich fast in die 4 Jahreszeiten gliedern, so ist es auch hier. Jede Jahreszeit unterteilt sich wiederum in Breakfast and Teatime, Kleinigkeiten und warme Gerichte. Beim ersten Studium des Inhaltsverzeichnisses war ich etwas irritiert vom Begriff Teatime - echt jetzt, eine Familie die Zeit für Teatime hat??? Es stellte sich aber schnell heraus, unter Teatime sind allerlei Rezepte zusammengefasst die sich im weitesten Wortsinn hier zusammenfassen lassen: Mehlspeisen, Kuchen, Brotrezepte, aber auch Sandwiches, Fruchtkugeln und bspw. Baked Beans. Von daher gehen die Rezepte für Teatime und Kleinigkeiten wohl eher Hand in Hand...

Beim Durchblättern, ich gestehe, wurde ich etwas stutzig: mir fielen viele Rezepte mit Fleisch und Fisch auf, die ich - ich gestehe - so nicht erwartet habe, oder nicht in dieser Anzahl.
Natürlich, der Begriff "Organic" lässt sich mehr als vielfältig übersetzen, und im Eingangskapitel erläutert die Autorin genau, was für sie "Organic cooking" ausmacht. Wer also hauptsächlich vegetarische Rezepte erwartet sollte vorher einen Blick in das Buch werfen.

Den Anfang macht ein kurzes, leicht zu lesendes Kapitel zum Thema Kochen in der Familie, Einkaufen, Kinder am Tisch und Saisonalität. Kurz und knackig, alles Wichtige schön auf den Punkt gebracht. So kommt man schnell zum Herzstück eines Kochbuchs, zu den Rezepten.

Die Rezepte:

Die Rezepte sind genau so angelegt, dass sie sich bestens im durchaus manchmal stressigen Familienalltag umsetzen lassen. Wenige Zutaten, Mengenangaben meistens für 4-6 Personen, eine Zeitangabe um noch besser planen zu können.
Unter den Rezepten finden sich nicht nur viele Klassiker wie Schmarren oder Burger, sondern auch tolle Ideen wie Butter zum Selbermachen, selbstgemachtes Eis (nämlich so selbst gemacht dass sogar das "Kühlaggregat" aus Salz selbst gemacht wird!),  Würzöle, Chutneys und Co.
Was mir besonders gut gefällt ist dass viele Rezepte der Resteverwertung dienen, so bleibt nichts übrig und das Haushaltsbudget wird geschont. Als kleine Besonderheit ist bei den meisten Rezepten eine Idee mitgeliefert wie sich mithelfende Kinderhände nützlich machen können. So schnippeln und rühren auch die kleinen Mitgenießer schon freudig mit - viele Köche verderben hier sicherlich nicht den Brei :-)

Gibt's Kritik?

Nicht viel davon. Für meinen Geschmack finden sich viel zu viele englische Begriffe im Buch, so viele dass es mir sogar auffiel. Vom Leftover Saturday, zum Christmas Ham, über Labels für Flaschen. Manchmal ist weniger eben mehr!
Und bei den Rezepten hätte ich persönlich mehr Rezepte für Hauptgerichte angeführt. Es finden sich übermäßig viele Rezepte für diverse "Kleinigkeiten", Kugeln, Fruchtmus, Chips und Co. Diese sind toll, meistens fehlt aber die Zeit solche Dinge nachzukochen.

Was wurde gekocht?

Tatsächlich schon so einiges, Traubenquiche, Banana Bread und Maccaroni Siciliana, um nur ein paar zu nennen.
2 Rezepte habe ich mir aber als Beispielrezepte schon vorher ausgewählt: zum ersten die Miniquiches, von denen ich begeistert war. Ein super einfaches Rezept, Zutaten die leicht Jedermanns Geschmack treffen. Es eignet sich besonders wenn man mehrere armselige Käsereste daheim hat, die kommen so auch noch ein letztes Mal zu Ruhm und Ehre :-)



Außerdem gabs noch die Zimtschnecken aus Quark-Öl-Teig: Hier war ich mit dem Rezept nicht sehr zufrieden. Die angegebenen 15 Minuten Zubereitungszeit reichen sicherlich nicht aus, schon gar nicht mit einem Kind das vielleicht noch mithilft. Dann waren mir die Rezeptangaben viel zu ungenau: aus dem Teig soll ein Rechteck ausgerollt werden, man weiß aber weder wie groß, noch wie dick der Teig empfehlenswerter Weise sein sollte. Dann sollen aus der Teigschlange die einzelnen Schnecken abgeschnitten werden. Wiederum rätselt man, wie dick die wohl sein sollten. So blieb mir natürlich beim ersten Mal viel zu viel geschmolzene Butter übrig, da mein Teigrechteck zu klein und dick war. Zum Schluss sind nur Zucker und Zimt bei den Zutaten angegeben, und der Zubereitungsschritt "reichlich mit Zimtzucker bestreuen". "Reichlich" ist etwas vage wie ich finde, und um zumindest geschmacklich möglichst viel herausholen zu können hätte ich hier eine ungefähre Mengenangabe sehr hilfreich gefunden. Ich bin von Haus aus sparsam beim Zucker, und beim nächsten Mal dürfte es dann etwas mehr davon sein.




Zimtschnecken mit Quark-Öl-Teig

Zutaten:

150 g Magerquark (Topfen)
6 EL Milch
6 EL Öl (bei mir: Rapsöl)
75 g Zucker (bei mir 50 g)
1 Prise Salz
1 Pkg. Vanillezucker
300 g Mehl
1 Pkg. Backpulver
1/2 TL Kardamom gemahlen
100 g weiche Butter
reichlich Zucker und Zimt (bei mir: 2-3 EL Zucker, 1-2 EL Zimt)
1 Ei
Hagelzucker

Zubereitung:

Den Backofen auf 200 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Topfen mit Milch, Öl, Zucker, Salz und Vanillezucker schaumig schlagen.
Mehl mit Backpulver und Kardamom verrühren, die Hälfte davon zur Topfenmischung geben und einrühren. Die zweite Hälfte dazu geben und mit den Händen zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Dieser wird dann auf der bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck ausgerollt, eher lang als breit (ich habe den Teig ca. 1,5 cm dick ausgerollt, beim nächsten Mal probiere ich ihn lieber dünner und dafür eng eingerollt). Mit der Butter bestreichen und mit dem Zimtzucker bestreuen.
Dann das Rechteck von der langen Seite her aufrollen, und mit einem scharfen Messer kleine Schneckchen abschneiden. Meine waren ca. 3-4 cm breit.
Die Schnecken mit der Schnittfläche nach oben auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.
Das Ei mit 1 EL Wasser verrühren, die Schnecken damit bestreichen und mit dem Hagelzucker bestreuen.
Im Backofen ca. 15 Min. backen bis sie goldbraun sind.

Weil Genuss so einfach sein kann!

Infos zum Buch:

ISBN: 978-3-8304-8047-1
Erschienen im Verlag Trias
1. Auflage 2015



Montag, 26. Oktober 2015

Wer, wie, wo, was - und warum überhaupt?? Familientisch-FAQs

Was ist denn so schlecht an Brei? Und verschluckt der sich nicht? Zwiebel kann er doch sicher nicht essen! Das Gulasch ist doch viel zu scharf gewürzt für ihn! Wird dann nur gespielt mit dem Essen? Warum überhaupt macht man das? Und vor allem: Wie lange willst du denn NOCH stillen?

Solche und ähnliche Fragen haben vermutlich viele Mamas schon gehört wenn sie sich entschließen einen Ernährungsweg abseits vom Breischema einzuschlagen. Dabei ist die Idee, den Kleinen nicht nur fein pürierte Kost anzubieten, gar nichts Neues, aber wie so vieles im Leben kommt jede Idee alle paar Jahre wieder. Zwar wurde auch in der weiteren Vergangenheit oft das Essen vorgekaut oder püriert, aber nicht immer. Oftmals war es üblich dass die Kleinen einfach - sobald das möglich war- mitgegessen haben vom Tisch. Da mal einen Erdäpfel, dort einen Semmelknödel. Erst als die Brei-Industrie so richtig Aufschwung bekam geriet stückige Kost etwas ins Hintertreffen.
Dann aber wurde plötzlich den Müttern suggeriert, das ganze Brei kochen sei ein großes unergründliches Geheimnis, Breischemata gibt es in unglaublich vielen Versionen, und fortan sollte kontrolliert werden wieviel Gramm welchen Breis wann zu sich genommen wurde. Das ging so weit dass in früheren Werbebotschaften sogar davon gesprochen wurde dass Mütter den Brei niemals so gut machen könnten wie es die Industrie kann. Komplett ohne Schadstoffe, und überhaupt soooo viel besser! Zuhause sei das Brei machen viel zu gefährlich! Tja, es hat gewirkt.
Eine Woche lang Karotten, eine Woche Zucchini, oder doch umgekehrt? Fakt ist, ganz so kompliziert wie es scheint, ist es nicht. Jedes Land hat beispielsweise seine eigenen Empfehlungen, und manches was bei uns möglichst "vermieden" werden soll bei Beikostbeginn steht in einem anderen Land ganz oben auf der Beikost-Skala.
Mütter von Kindern die vehement jedes Löffelchen Brei ablehnen hatten es oft schwer in den letzten Jahren, wurde ihnen doch vermittelt dass nun das Beste fürs Kind (also Brei, am besten noch fertig Gekaufter!)  seinen Weg nicht in den kindlichen Mund findet und das ganz ganz schlecht sei!

Ihr seht schon, an Brei kann ich nicht im Geringsten etwas Verwerfliches finden. Sehr wohl aber an Fertig-Babynahrung und deren Werbebotschaften, und an Kinderärzten die ohne Blick auf die bisherige kindliche Entwicklung oft schon im 3. Lebensmonat auf Beikostbeginn drängen. Weiterhin soll und darf das jede Mutter für sich entscheiden, und das ist gut so! Für mich allerdings stellte sich die Frage: Soll mein Kind AUSSCHLIEßLICH fertiges Essen bekommen, wenn ich selbst doch jeden Tag frisch koche und esse und Fertigprodukte bei uns im Normalfall nicht auf den Teller kommen (in meinen Augen spricht nichts gegen ein Notfall-Gläschen)? Soll ich zusätzlich zu den 3-4 Mahlzeiten täglich die ich für mich und den Mitgenießer frisch zubereite auch noch für den kleinen Mitgenießer täglich 3-4 eigene Mahlzeiten zubereiten? Stehe ich ab jetzt tatsächlich den ganzen Tag ausschließlich in der Küche?
Durch meine Arbeit als Krankenschwester hege ich eventuell eine natürliche Abneigung gegen zu Tode püriertes, wahllos miteinander vermischtes Essen (aber wer bitte würde diese Abneigung nicht mit mir teilen?)
Und so begann ich mich über Alternativen schlau zu machen. Wo landet man dann? Vermutlich gleich mal bei Baby-led-weaning. Übersetzt bedeutet das Baby-geleitetes Abstillen, abgekürzt BLW.
Über dieses Konzept findet ihr im Netz ein riesiges Füllhorn an Information, und auch die Literatur zum Thema wurde kräftig aufgestockt in den letzten Jahren. Von daher werde ich hier nur kurz drauf eingehen, und eher von unseren Erfahrungen damit berichten.



Beim BLW bekommt das Kind ab Beikostreife (hier ein Link dazu: Beikostreifezeichen ) viele verschiedene Nahrungsmittel angeboten, anfangs in gut greifbarer Form zum Ablutschen, Abbeißen und Kosten, später dann einfach genau so wie auch die anderen Familienmitglieder die Nahrungsmittel zu sich nehmen. Die wenigen Ausnahmen die man meiden sollte sind Honig (wegen Botulismusgefahr), ganze Nüsse (wegen der Gefahr des Verschluckens), und Salz und Zucker in größeren Mengen. Ich persönlich warte auch noch mit Blattsalaten und zb Blattspinat, weil der kleine Mitgenießer den nicht zerkleinert bekommt.
Ihr denkt da fehlt was? Fleisch, Milchprodukte? Nein, das alles dürfen die Kleinen schon mitgenießen.
Basis beim BLW ist allerdings, dass die Nahrungsmittel wirklich Beikost sind, also weiter gestillt wird oder entsprechend Pre-Nahrung angeboten wird bis das Kind von sich aus die Stillmahlzeiten reduziert. Das kann schnell gehen, oder aber unter Umständen auch sehr lange dauern (Wer bei einer langen Stilldauer Angst um das Wohlbefinden von Mutter und/oder Kind hat möge sich diesbezüglich bitte selbst informieren bei den Empfehlungen der WHO oder auf einschlägigen Seiten wie der La Leche Liga zum Beispiel. Als Hinweis: empfohlen wird ausschließliches Stillen für mindestens 6 Monate, und danach begleitend bis zum 2. Lebensjahr oder darüber hinaus sofern Mutter und Kind dies wünschen).

Und wie schaut das Ganze bei uns dann aus?
Der kleine Mitgenießer saß in seiner Wippe eigentlich schon von Geburt an bei uns am Tisch bei den Mahlzeiten. Er hatte noch nicht so richtig Interesse direkt an den Lebensmitteln, aber an allem rings um ihn herum. So gab ich ihm ab Beikostreife (das war bei ihm mit ca. 6 Monaten, kann auch mal mit 5 Monaten sein bei anderen Kindern, oder auch erst mit 10 Monaten) einfach gerne mal ein Stück hin, nicht unbedingt zum Essen, aber zum Erforschen, Erfühlen, mal dran kosten. Es dauerte tatsächlich noch länger bis er wirklich mal was geschluckt hat, und genau so soll und darf es sein. Ich hatte keine Eile, keine Sorge dass ihm was fehlen könnte, denn er wurde ja weiter gestillt so oft er wollte (das ist übrigens bis heute noch so!).
Scheinbar fand er gleich Gefallen dran, denn schon bald aß er kleine Stückchen oder Portionen mit bei uns, am Windelinhalt kann man das ja gut erkennen). Mittlerweile scheint er ganz nach der Mama zu kommen, er isst gerne und mit wirklichem Genuss, kostet fast alles und freut sich immer wenn er merkt es gibt was zu essen.
Begonnen haben wir mit  Gemüse- und Obststicks, die er gut greifen konnte. nicht zu fest (sonst bekommt er es nicht zerkleinert im Mund) und nicht zu weich (die Koordination ist anfangs noch nicht so gut, da zermatschen die Kleinen alles leicht beim Versuch es nur festzuhalten). Klingt kompliziert, man hat es aber schnell raus als Mama was gut geht und was nicht.
Die ersten 3,4 Wochen bekam der kleine Mann Bauchweh, das sprach dafür dass sein Verdauungssystem noch nicht so weit ist. So habe ich nochmal Tempo rausgenommen und wirklich nur ganz leicht verdauliche Sachen angeboten. Besser wäre gewesen nochmal zu pausieren, er hatte aber so einen Spaß dran dass das nicht funktioniert hätte, ihm plötzlich wieder nichts mehr zu geben.



Vor kurzem wurde er 1 Jahr alt, und seit er ca. 8 Monate alt war isst er komplett bei uns mit, also auch gewürzte Gerichte, Suppen, Müsli, alles was eben auf den Tisch kommt. Das erleichtert einiges im Küchenalltag, und ich bin wirklich froh dass alles so klappte, und würde es immer wieder so machen.

Natürlich gibt's noch viel mehr interessante Themen rund um den Familientisch, und die werde ich euch die nächste Zeit ebenfalls hier beschreiben - seid also gespannt! Von fehlenden Zähnen über Getränke, Manieren und Besteck bis hin zu Verschlucken soll nichts unbesprochen bleiben! Wer gleich eine Frage hat - immer raus damit, entweder hier, via Mail oder gerne auch auf Facebook :-)

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Noch ein Löffelchen: Sonnentors Würzmischungen "Adios Salz"

Jaja, wir müssen alle gesund (gesünder??) leben. Weniger Salz. Weniger Zucker. Weniger Fleisch. Mehr Gemüse. Weniger Fett. Mehr Antioxidantien. Mehr Superfoods. Weniger gesättigte Fettsäuren. Und außerdem, vielleicht sollten wir das Essen gleich ganz lassen, scheinbar machen wir es ja doch nur verkehrt?
Ach lieber nicht, wenn wir das Essen lassen, dann geht uns ja auch der Genuss flöten, die Geselligkeit, die Ruhe, der Geschmack, die Freude, und was weiß ich noch. Also, dann machen wir es lieber kurz und wählen einen Mittelweg, von überall ein Bisserl, und vom Guten und Gesunden ein bisserl mehr, hat doch was, oder nicht?

Im Ernst: leicht hat man es nicht heutzutage gesund zu leben, aber man kann es sich leichter machen, mit vielen Kleinigkeiten zum Beispiel. Eine dieser Kleinigkeiten wäre zum Beispiel das Würzen mit Kräutern anstelle von Salz. Das sagt sich leicht, ist aber oft nicht so einfach umzusetzen. Aber wer einmal damit anfängt und diesen Weg konsequent weiter beschreitet, der wird im Nachhinein sogar noch mit geschärften Geschmacksknospen belohnt!
Früher konnte ich mir gar nicht vorstellen wie so ein Essen schmecken soll wenn man das Salz reduziert oder gar ganz weg lässt. Zugegeben, ein Gericht ganz ohne Salz gibt's hier auch nicht so oft, also ein bisserl darf es schon sein. Aber über dieses Bisserl hinaus kommen dann eben Kräuter und Gewürze zum Einsatz, und ja, das schmeckt super!
Der Anlass unseren Salzkonsum zu überdenken war ja das Beisein des kleinen Mitgenießers bei uns am Essenstisch, die Nieren kleiner Kinder verarbeiten Salz noch sehr schlecht und werden durch ein Zuviel des weißen Goldes stark belastet.

Wer jetzt keinen Garten mit Kräutern sein Eigen nennen kann, der muss auf gekaufte zurück greifen. Die gibt es oftmals frisch, aber eben nicht das ganze Jahr. Die Alternative sind dann Kräuter aus der Tiefkühltruhe oder getrocknete Kräuter- die gibt es dann oft in hervorragenden Mischungen! Dass die österreichische Firma Sonnentor bei Kräutern und -Mischungen mit zu meinen Favoriten gehört habt ihr ja schon sehr sehr oft hier am Blog nachlesen können. Viele der Mischungen beinhalten aber auch Salz, und das war in den letzten Monaten oftmals ein kochtechnisches Problem für mich.

Nun hat Sonnentor hier nachgebessert und mit der Produktlinie "Adios Salz" eine Auswahl an salzfreien Würzmischungen auf den Markt gebracht. Nicht nur das- ich erhielt dankenswerterweise eine Auswahl zum Testen und werde euch gleich mal 2 Gerichte damit vorstellen.
Die drei Mischungen nennen sich "Gartengemüse", "Mediterran" und "Scharf", und alle 3 kamen bereits zum Einsatz. Ich kann sie schon kritiklos weiterempfehlen und finde sie klasse! Nicht nur wenn ihr euren Salzkonsum einschränken möchtet, auch so sind die Mischungen immer einen Griff zum Gewürzregal wert! Die Mischungen sind sehr sehr fein geschnitten bzw. gemahlen, man erkennt keine ganzen Kräuter mehr - was vielleicht bei mäkeligen Kindern von Vorteil sein kann. Das Einzige was mich bisher stutzig machte ist die Tatsache das die "scharfe" Mischung für meinen Geschmack kein bisschen scharf war. Ich muss aber beizeiten vielleicht mal die Dose komplett umrühren, evtl. setzen sich die feineren scharfen Bestandteile unten ab? Könnte aber auch einfach Zufall sein dass gerade unsere Dose sehr mild ausfiel.

Hier am Blog wird es sicherlich noch das eine oder andere Rezept mit den "Adios Salz"-Mischungen geben, die sind nämlich nun fester Bestandteil meines Gewürzregals!

Einen kleinen 3. Rezepttipp habe ich noch für euch: Die Mischungen könnt ihr auch zb in ein ganz feines Teesieb (die gibt es als Papiersiebe zum Kaufen, diese sind ganz fein wie Kaffeefilter) füllen, fest verschließen und als Suppenwürze mitköcheln und am Schluss wieder entfernen. So spart ihr ebenfalls etwas Salz ein!



Erdäpfel-Küchlein

Zutaten für 2-3 Portionen

500 g Erdäpfel
1 Stk. Lauch
1 kleiner Paprika, Farbe nach Wunsch
4 Eier
1 Handvoll frisch gehackte Petersilie
1-2 TL Sonnentors "Adios Salz scharf"
4 EL geriebener Käse
Öl zum Braten

Zubereitung:

Den Backofen auf ca. 175° C vorheizen.
Die Erdäpfel kochen und in Scheiben schneiden, den Lauch in feine Scheiben (oder für Essanfänger auch noch kleiner) schneiden, den Paprika fein würfeln.
Lauch und Paprika im Öl anbraten. Für Essanfänger evtl. noch etwas Wasser zugießen und das GEmüse weicher dünsten. Dann mit "Adios Salz" würzen.

Eier verquirlen und mit der Petersilie mischen.

Die mit den Erdäpfeln den Boden von kleinen Aufflaufförmchen bedecken (wer die nicht hat nimmt ein Muffinblech). Da drauf eine Schicht Gemüse geben, wieder eine Schicht Erdäpfel und so weiter, mit Gemüse abschließen. Dann die Eiermischung darüber gießen und mit dem Käse bestreuen.

Die Küchlein im Backofen ca. 30 min. backen.
Dazu passt jeglicher Salat, Salsa, Dips oder was auch immer kleine und große Genießerherzen wünschen.



Gebratener Kabeljau mit Mangoldgemüse

Zutaten für 2-3 Personen:

2-3 Stk. Kabeljaufilet (den nehme ich gerne weil er kaum Gräten hat und feines festes Fleisch, bitte auf MSC-Siegel achten oder als Biofisch kaufen!)

2 Bund Mangold
1 Zucchini
1 rote Zwiebel
1 Stk. Paprika
4 große Tomaten
2 TL Sonnentors "Adios Salz mediterran)
100 g Ricotta
Olivenöl zum Braten

Zubereitung:

Mangoldblätter vom Stiel schneiden und in Streifen schneiden, die Stiele ebenfalls fein schneiden. Zucchini in nicht zu kleine Würfel schneiden, Zwiebel in Spalten, Paprika und Tomaten auch grob würfeln.

In einer Pfanne Mangoldstiele, Zwiebel, Zucchini und Paprika anbraten, bei Bedarf noch in etwas Wasser dünsten wenn es weicher sein soll. Bei milder Hitze weiter braten, mit Adios Salz würzen und die Tomaten hinzufügen. Nach einigen Minuten braten die Mangoldblätter hinzufügen, nochmals einen kleinen Schuss Wasser und bei geschlossenem Deckel dünsten bis die Mangoldblätter zusammengefallen sind.

In einer zweiten Pfanne den Fisch im Öl beidseitig braten.

Fisch und Gemüse auf Tellern anrichten, den Ricotta über dem Gemüse verteilen und servieren.

Weil Genuss so einfach sein kann!