Sonntag, 4. September 2016

Orient meets modern kitchen - Rezension "Hayas Küche"

Doch etwas überraschend ist vor einiger Zeit Haya Molchos letztes Werk bei mir zur Rezension eingelangt, die Freude hat das in keinster Weise beeinträchtigt.

"Hayas Küche - regionale Produkte, orientalische Rezepte"

beeindruckt schon auf den ersten Blick: sonniges, fröhliches Cover, dicker Kartoneinband, jedes Bild im Buch ein Blickfang, perfektes Foodstyling.



Die Autorin selbst ist mittlerweile vielen ein Begriff - wenn nicht über ihr Restaurant "Neni" oder ihre Kochbücher, dann zumindest als Testimonial ihrer eigenen Produktlinie eines großen österreichischen Supermarktes.

Streifzug durch das Buch:

Der beschriebene erste Eindruck setzt sich durch das gesamte Kochbuch fort - Hayas Küche entspricht komplett dem Zeitgeist. Das Buch wirkt jung, etwas das die Autorin ja auch sonst gerne mit ihren Rezepten vermitteln möchte: gesunde Zutaten, knackiges Obst und Gemüse, Gewürze wohin das Auge blickt.
An den Kapiteln selbst sind die Söhne von Haya beteiligt, jedem ist ein Kapitel gewidmet bzw. jeder der vier Söhne zeichnet für eines verantwortlich. Generell wird dem Leser der Eindruck vermittelt dass das Buch sehr "für" Haya Molcho geschrieben wurde, weniger "von" ihr - dies ist ja aber überhaupt nicht von Nachteil wenn man bedenkt dass es wunderbar gelungen ist.

Die Rezepte:

Die Rezepte sind unterteilt in die Kapitel Frühstück und Snacks, Salate und Suppen, Hauptspeisen und Desserts, im Anschluss findet sich ein feines Glossar sowie ein Register nach Kapiteln und eines nach Rezepten.

Einige der einzelnen Rezepte wirken wie gemacht für experimentierfreudige Genießer. Das Karottenmüsli aber schmeckt himmlisch, zum Müsli mit roter Bete konnte ich mich ehrlicherweise aber nie aufraffen.
Für die grüne Tahina gibt es eine unbedingte Nachkoch-Empfehlung meinerseits!

Das Kapitel für Salate und Suppen scheint mir das authentischste für die orientalische Küche. Hier trifft man auf Feigen, Kichererbsen und Harissa, um nur einige zu nennen.

Das Kapitel für die Hauptspeisen offenbart auch für Gemüsetiger wie mich dann doch einige Genüsse. Wer die karamellisierten Auberginen und die Polenta mit pochiertem Ei (und mit frischem Mais!!) nicht probiert ist selbst schuld.

Die Desserts entsprechen vollkommen meiner Vorstellung orientalischer Gerichte: pickig-süß im positiven Sinne, mit frischem Obst komplettiert und nur darauf wartend dass ich sie endlich vernasche :-)

Gibt's Kritik?

Etwas das mich irritiert ist der Zusatz "regionale Produkte" im Untertitel. Zutaten wie Mirin, Ponzu, Oktopus - um nur einige zu nennen - fallen für mein persönliches Empfinden nur schwerlich in die Kategorie "regional". Haya selbst lässt hier Spielraum, eine zufriedenstellende Information wie sie selbst den Untertitel versteht konnte ich für mich nicht finden leider.
Da mir bekannt war dass in der engsten Familie der Autorin Vegetarier und auch Veganer weilen war ich doch auf wesentlich mehr dementsprechende Gerichte eingestellt. Und wurde leider ein wenig enttäuscht. Haya Molchos orientalische Küche präsentiert sich für mich in diesem Buch sehr fleischlastig. Für viele Interessierte ist vermutlich genau das ein guter Kaufgrund, für mich persönlich allerdings bewirkt es genau das Gegenteil, landet Fleisch ja mittlerweile kaum noch auf unserem Teller.

Fazit: Wie oben geschrieben freue ich mich sehr über die Möglichkeit zur Rezension und bedanke mich recht herzlich dafür! Als potentiellen Käufer hätten mich zwar die wundervolle Optik angesprochen, die vielen fleischlastigen Gerichte aber definitiv nicht zugreifen lassen. Wen das nicht stört, er hat ein schönes neues Schätzchen in seiner Sammlung.

Wichtige Infos zum Buch:

"Hayas Küche" von Haya Molcho, erschienen im Verlag Südwest
1. Ausgabe 2016
ISBN: 978-3-517-09424-3

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