Mittlerweile kann man sich dem Winter nicht mehr entziehen, ich genieße es (noch) sehr, bei Schneesturm draußen in der warmen Stube eine Tasse heißen Tee zu genießen.
Greift man im Sommer liebend gern zu Basilikum, Thymian und Co, so rückten mittlerweile Paprika, Pfeffer und Zimt im Gewürzregal ganz nach vorne. Wie schön ist es doch, auch die kulinarischen Hochgenüsse jeder Jahreszeit bewusst genießen zu können- so kommt man auch wesentlich leichter durch die dunkle, karge Zeit.
Die Schattenseite ist die sinkende Auswahl an heimischem Obst und Gemüse. Noch freue ich mich über Pastinaken, Kraut und Co in meiner Biokiste, aber spätestens im Februar überlege ich dann schon öfters einen Umstieg von der regionalen Biokiste (mit ausschließlich heimischem Obst und Gemüse) hin zur "Bunten", die auch mit exotischeren Sorten lockt.
Eines meiner geliebten "Winterschmankerl" ist eindeutig das Sauerkraut. Richtig gut zubereitet ist es ein Genuss- und das kann auch der Mitgenießer vorzüglich. Sein Sauerkraut hat so eine gute Milde, kein Vergleich zu Würstlstand-Supersauer-Kraut (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel!)
Das Kraut wird bei uns gut gewässert, was schon einen guten Teil der intensiven Säure wegnimmt. Dann darf obligatorisch ein Hauch Zucker nicht fehlen, und zu guter Letzt schmeckt uns das Sauerkraut erst, wenn es richtig schön weich gekockt wurde.
Einige interessante Fakten zum Sauerkraut findet ihr heute auch noch hier: Es ist äußerst kalorienarm und dafür sehr vitaminreich (zum Beispiel auch reich am im Winter dringend notwendigen Vitamin C). Vor allem für Veganer scheint ein regelmäßiger Verzehr von Sauerkraut sehr empfehlenswert in Verbindung mit einem möglichen Vitamin B12 Mangel, mehr dazu findet ihr bei Interesse unter diesem Link.
Nun ist so eine Packung Sauerkraut aber manchmal ein Großauftrag für kleine Haushalte wie dem unseren. Um ein wenig Abwechslung in die Sauerkraut-Rezeptesammlung zu bringen, zeige ich euch in diesem und im nächsten Post zwei leckere Rezeptvarianten.
Pikant-würzige Krauttascherl
Zutaten für 3 Personen (jeweils 2 Tascherl):
1 Rolle Dinkel-Blätterteig
250 g Sauerkraut
1 kleine Zwiebel
2 EL Tomatenmark
100 g rote Kidneybohnen (Dose)
100 g Mais
1/2 roter Paprika
100 g Räuchertofu in kleinen Würfeln (wer mag nimmt stattdessen Speckwürfel)
1/2 TL Chipotlechili gemahlen
1/2 TL "Tango Spice Steakgewürz" von Herbaria- dieses gibt einen tollen Hauch rauchiger Würze, da es Rauchsalz enthält. Keine Angst, wer es nicht hat kann den Geschmack des Gerichts auch verfeinern mit Oregano, Paprika edelsüß und scharf, Knoblauch, evtl. Kreuzkümmel.
1 EL Öl
evtl. Schwarzkümmel
Zubereitung:
Den Blätterteig vor der Verarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen, ausrollen, in 6 annähernd quadratische Stücke schneiden. Den Backofen auf die auf der Packung empfohlenen Temperatur vorheizen.
Die Zwiebel fein würfeln, den Paprika ebenfalls in Würfel schneiden. Das Sauerkraut gut ausdrücken, mit dem Messer grob zerschneiden.
Das Öl in einer Pfanne erwärmen, die Zwiebel darin glasig andünsten. Bohnen, Paprika und Mais und den Tofu hinzufügen, für einige Minuten mitbraten.
Tomatenmark hinzufügen, gut unterrühren.
Zum Schluss das Sauerkraut in die Pfanne dazugeben, ebenfalls kurz mitbraten, dann die Füllung würzen wie oben empfohlen.
Auf jedes der Teigquadrate mittig etwas Füllung setzen, diagonal zusammenfalten und an den Kanten gut andrücken damit die Tascherl nicht aufgehen beim Backen.
Wenn alle Tascherl fertig sind, mit Wasser oder evtl verquirltem Ei bestreichen, mit Schwarzkümmel bestreuen und im Ofen ca. 15 Minuten fertig backen, bis die Tascherl leicht gebräunt sind.
Weil Genuss so einfach sein kann!
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