Dienstag, 30. Dezember 2014

Rezension: Meine Ayurveda-Familienküche von Volker Mehl

Na, wie habt ihr Weihnachten verbracht? Schön in Ruhe, mit der Familie? Mit ordentlich sportlicher Action? Oder schlemmend und genießend in den Tag hinein gelebt? Äähm, ja, Letzteres trifft dann wohl voll auf mich zu. Man gönnt sich ja schließlich sonst nichts, und der kleine Mitgenießer hat sich pünktlich zu jedem meiner Festmahle gemeldet und so dafür gesorgt dass ich nicht allzu viel reinschaufle :-)

Wem jetzt der Sinn nach etwas ausgewogenerer Nahrung steht, dem kann ich Volker Mehls neues Werk "Meine Ayurveda-Familienküche" empfehlen. Der Trias Verlag hat mir dankenswerterweise unter anderem auch von diesem Buch eine Ausgabe zur Verfügung gestellt, und so kann ich euch ein wenig Einblick geben in ein Kochbuch bei dem der Untertitel "Gemeinsam isst man glücklicher" trefflicher nicht gewählt sein könnte.

Der Autor selbst ist ja mittlerweile schon vielen ein Begriff, trotzdem ist es sehr mutig jemanden ohne eigene Kinder ein Buch zur Familienküche verfassen zu lassen. Mehl hat dies aber vorzüglich gelöst, und die Rezepte eignen sich tatsächlich für Groß und Klein, Alt und Jung.
Zum Thema Ayurveda findet sich nur ganz oberflächlich Information, dies ist aber auch so gewollt, hat Mehl doch auch schon andere Kochbücher zum Thema herausgebracht. Alle Rezepte allerdings beinhalten alle im Ayurveda wichtigen Geschmacksrichtungen, somit entfällt dieses oft starre "Welcher Typ bin ich, was fehlt mir, wovon sollte ich mehr...." - hier kann also einfach drauf los genossen werden!

Mehl legt auch Wert darauf, Kinder wieder vermehrt in die Küche zu holen, was ich selbst ja ganz toll finde! Kinder wollen schließlich mitarbeiten, mitschmecken, mitriechen, mitkosten, mitdekorieren. Was selbst gekocht wurde, wird viel eher verspeist, und welches Kind sagt am Ende des Kochens: "Das hab ich zwar selbst mit gekocht, aber essen mag ich es nicht"?
Alle Rezepte sind ohne Fleisch, also gerade für Vegetarier ist "Meine Ayurveda-Familienküche" besonders empfehlenswert, ein großer Teil der Rezepte ist auch noch vegan oder zumindest leicht vegan abzuwandeln.
Niemals findet man im Buch einen erhobenen Zeigefinger, egal ob es um das Thema Ayurveda an sich geht, Fleischverzehr oder Ähnliches.

Die Rezepte sind nicht allzu schwer, die Kapitel eingeteilt in folgende Themen:

-Satt und glücklich in den Tag
-Magische Suppen
-Warme Hauptmahlzeiten für alle zusammen
-Süßes Seelenfutter
-Handliches für Unterwegs
-Leckerer Spezialspaß für die Kleinen
-Romantikdinner für die Großen
-Flüssige Freuden

Hier sollte also für jeden etwas dabei sein. Die Zutaten sind vorwiegend nicht zu ausgefallen, einzig bei den Gewürzen könnte so mancher an seine Einkaufsgrenzen stoßen: Amchur beispielsweise bekommt man eher nicht mal schnell im Supermarkt an der Ecke.

Das Frühstückskapitel fand ich besonders interessant, bisher schaffte es noch kein pikantes warmes Frühstück in meinen Bauch, auch wenn ich generell warmes Frühstück zumindest in der süßen Variante äußerst gerne mag. Hier sollte ich endlich mal einen Versuch starten! Es stellt sich aber die Frage wie familientauglich  es ist, bereits zum Frühstück am Herd zu stehen. Die Zeit hierfür reicht in den meisten Familien wohl leider eher nicht. Allerdings können viele der Frühstücksrezepte auch auf Vorrat vorgekocht werden.

Getestet wurde als erstes die herrliche asiatische Kürbissuppe.



Ich bin kein Freund von Cremesuppen, und Kürbiscremesuppe muss ich schon gar nicht haben. Daher wollte ich dieses Rezept dem Geschmackskritiker-Härtetest unterziehen. Und was soll ich sagen? Diese Suppe ist top! Konsistenz und Geschmack sind super, und obwohl der Mitgenießer so gar nicht auf Kokosmilch steht schmeckte die Suppe auch ihm ausgezeichnet. Sesamöl und Vanille in Kombination mit Ananas und Curry passen einfach hervorragend!

Schade finde ich, dass viele Bücher vom Trias Verlag noch nicht durchgehend bebildert sind, so auch dieses hier. Es ist die erste Auflage, und neben vielen Rechtschreibfehlern fand ich auch Fehler in Rezepten, so zum Beispiel beim Aprikosen-Ingwer-Kompott, wo die Aprikosen in der weiteren Zubereitung einfach nicht mehr auftauchen und somit übrig bleiben würden.

Einige weitere Rezepte aus dem Buch stehen schon bereit zum Testen, und ich freue mich drauf!
Alles in Allem ein Buch das ich für Interessierte auf alle Fälle weiterempfehlen könnte!

Und das war noch nicht alles an Rezensionen, die nächsten Bücher liegen schon bereit um für euch auf Herz und Nieren geprüft zu werden :-)

Sonntag, 28. Dezember 2014

Übung macht den Meister: Veggie-Burger mit den weltbesten Burgerbrötchen

Burger hätte ich gerne viel öfter auf meinem Speiseplan stehen, aber auf die vom großen gelben "M" kann ich gut und gerne verzichten. Gekaufte Burgerbrötchen ("Buns") schmecken meistens wie Pappe, und ein Blick auf die Zutatenlisten jagt mir kalte Schauer über den Rücken.
Meine eigenen Versuche perfekte Brötchen zu machen sind immer am Ziel vorbei gegangen. Essbar, aber entfernt von "mmhhh" war jedes Mal das Ergebnis. Gefrustet hab ich viele Monate lang einfach aufgegeben.
Nun hat ein Rezept meine Neugierde geweckt, vor allem weil es so herrlich wenig Zutaten für die Brötchen braucht. Das Original entstammt wieder der Slowly Veggie Nr. 3 /2014, für unseren Geschmack hab ich abermals ein bisschen experimentiert. Und es hat sich gelohnt!!



Veggie-Burger homemade

Zutaten:

für 8-10 Brötchen (den Rest zb einfrieren, dann habt ihr immer einen Vorrat bei der Hand für die schnelle Küche):
600 g Weizenmehl
Salz
1 TL Zucker
1/2 Würfel Germ
30 g Honig
40 ml Öl
300 ml handwarmes Wasser
1 Ei
1 Eigelb
Sesam zum Bestreuen

Für ca 4  Laibchen (Patties):

250 g mehlige Erdäpfel (hab ich aktuell nicht bekommen. Die Alternative aus vorwiegend festkochenden mit Erdäpfelstärke (2 EL), Knödelbrot (70 g) und Bröseln (3 EL) hat gut zusammengehalten)
200 g Karfiol
Butter
2 EL Parmesan gerieben
1/2 Bund Petersilie
1 Ei
Pfeffer, Muskat, Salz

4 Scheiben Bergkäse
2 EL Mayonnaise
Paprikapulver
wer hat: eine Prise geräuchertes Chilipulver, Rauchsalz)
1 TL Worcestersauce
einige knackige Blätter Salat
einige dünne Scheiben Gurken und Tomaten
Barbecuesauce (fertig oder auch hausgemacht)

Zubereitung:

Für die Brötchen das Mehl mit Salz und Zucker verrühren. Im Wasser den Germ auflösen. In einer großen Rührschüssel beides miteinander gut verkneten, nach und nach die restlichen Brötchen-Zutaten unterrühren. Wenn der Teig zu flüssig ist, vorsichtig und Teelöffelweise noch Mehl unterheben, ist er richtig fest und lässt sich kaum kneten, dann noch ganz langsam auch teelöffelweise Wasser unterrühren. Er sollte von der Konsistenz her Pizzateig ähneln.
Dünn mit Mehl bestäuben, mit einem Küchentuch abdecken und vor Zugluft geschützt 30-40 min. gehen lassen.

In der Zwischenzeit die Erdäpfel und den Karfiol garen, die Kartoffeln relativ weich garen! Den Karfiol danach noch in einer Pfanne in etwas Butter anrösten bis die Ränder gebräunt sind.
Beides in einer Schüssel mit einem Kartoffelstampfer zerkleinern, die restlichen Zutaten unterheben. Die Masse sollte relativ kompakt  und fest sein. Ist sie zu flüssig, könnt ihr eben noch Semmelbrot oder Brösel unterheben.
Mit nassen Händen flache Laibchen formen, diese entweder gleich in einer Pfanne in Öl beidseits anbraten bis sie gebräunt sind, oder beiseite Stellen und fertig braten wenn die Brötchen im Ofen sind.

Mayonnaise mit Paprika, Salz, Chili, Worcestersauce verrühren.

Für die Brötchen den Backofen auf 240° C vorheizen.

Den Brötchenteig nochmals kurz durchkneten, dann mit bemehlten Händen kleine Kugeln formen, diese sollten jeweils in etwa 100 g haben (am Besten wiegt ihr anfangs 1 Stk. ab, dann wisst ihr in etwa wie groß der Rest sein soll).
Ein Backblech mit Backpapier belegen, die Brötchen in etwas Abstand zueinander dort auflegen. Erneut mit wenig Mehl bestäuben, mit einem Küchentuch bedecken und für 30 Min. rasten lassen.

Zum Fertigstellen der Brötchen ein Eigelb mit ca. 10 ml Wasser verrühren. Die Brötchen damit bestreichen, mit Sesam bestreuen und im Ofen für 6 min. backen. Danach das Backblech einmal drehen, sodass die hinteren Brötchen nun vorne sind (vor allem wichtig wenn euer Ofen ungleich heizt, so wie meiner auch!), und nochmals ca. 6 min. backen. Eher nicht aus den Augen lassen - die Grenze zwischen appetitlich braun und mahagoni-nicht-mehr-essbar ist sehr fließend :-)

Dann die Brötchen aus dem Ofen nehmen und mit einem feuchten Küchentuch abdecken und ca. 20 Min. abkühlen lassen. So werden sie tatsächlich richtig schön soft!

Die Laibchen - falls noch nicht geschehen - jetzt fertig backen, aus ihnen, Salat, Tomate und Gurke sowie die Saucen ganz nach Wunsch einen Burger zusammenstellen, mit dem kein gekaufter mithalten kann!

Das heutige Rezept nimmt einige Zeit in Anspruch. Wer aber wie empfohlen vorsorgt und Brötchen auf Vorrat macht, der kann dann einfach auch mal spontan Burger genießen...

Weil Genuss so einfach sein kann!

Samstag, 13. Dezember 2014

Der geht auch im Winter - Räucherfischsalat, Apfel und Senf

Zugegebenermaßen kommt im Winter eher selten ein Salat auf den Tisch, zu groß die Verführung nach köstlichen, cremigen Suppen, deftigen Eintöpfen und heißen Aufläufen oder Pfannengerichten.
Wenn also Salat, dann muss der ordentlich was her machen um diesen Konkurrenzkampf gewinnen zu können.
Mit den Komponenten Räucherfisch, Apfel, Senf und Kren kann man niemals was falsch machen - und so mussten die dieser Tage zu einem Rendezvous auf unseren Tellern aufeinander treffen.
Der Salat eignet sich dabei nicht nur als Vorspeise, sondern auch als Hauptgericht, bei uns vervollständigte Pumpernickel das Ganze und wurde so auch noch ausreichend sättigend.



Wintersalat mit Räucherfisch, karamellisiertem Apfel und Senfdressing

Zutaten für 2 Personen:

Endiviensalat, gewaschen und zerkleinert
1/2 Gurke
200 g rote Rüben gekocht
1 EL Kren gerissen
1-2 Räucherfischfilets, zb Forelle
Sprossen nach Wahl, bei uns Brokkolisprossen

1 saftig-säuerlicher Apfel
1 Schuss Apfelsaft naturtrüb
1 TL Butter
1 TL Zucker

1 EL süßer Hausmachersenf
1 EL Honig
Salz, Pfeffer
3 EL Apfelsaft naturtrüb
1-2 EL Apfelessig
2 EL Öl

Pumpernickel
evtl. Krenaufstrich, Butter oder Frischkäse

Zubereitung:

Für das Dressing alle Zutaten gut vermischen und kühl stellen.

Den Zutaten für den Salat auf 2 Tellern anrichten, ob drauf mit Räucherfisch, Kren und Sprossen garnieren.

Die Äpfel in Spalten schneiden, die Butter in einer Pfanne aufschäumen und die Äpfel darin kurz von beiden Seiten anbraten. Mit Apfelsaft ablöschen, einkochen lassen und mit dem Zucker bestreuen. Wenn der geschmolzen ist, Äpfel wenden, nochmals einige Sekunden mitbraten und zum Salat servieren.
Den Pumpernickel mit gewünschtem Aufstrich dazu reichen.

Weil Genuss so einfach sein kann!

Dienstag, 2. Dezember 2014

Huiiii-Rezept: Gemüsepfanne mit Couscous und Ei

Was ein Huiiiii-Rezept wohl ist fragt ihr euch?? Ganz, ganz einfach: Das ist ein Gericht das so schnell fertig ist dass man währenddessen nur noch huiiiii sagen kann. Und ein Gericht, bei dem man während der Zubereitung versucht den Minigenießer zu bespaßen - ihr ahnt es...- mit "huiiiiii, was fliegt denn da", "huiiiiii, wer schreit denn da", "huiiii, was macht die Mama denn da?". Und ein Gericht, bei dem man sich beim Abtippen in den Blog denkt:"huiiii, jetzt mal schnell, Minigenießer hat bald wieder Hunger".

Man sieht, mein Leben besteht derzeit aus ganz viel "Huiiiiii". Trotzdem kommt fast täglich ein warmes Abendessen auf den Tisch, ich brauche das zur Entspannung, aber auch weil ich tagsüber kaum dazu komme, mal ordentlich zu essen. Die Rezepte sind natürlich super schnell und super einfach, ich muss zugeben dass mir das ausgiebige Kochen und Backen schon sehr fehlen derzeit. Aber, es wird von Tag zu Tag besser, und wenn der Minigenießer eines Tages gemeinsam mit mir schnippelt und kocht (ich hoffe es macht ihm mal Spaß?), dann wird das eine ganz besondere Freude für mich sein.
Vorerst muss ich aber noch auf den Gehilfen verzichten, und so entstand das heutige Gericht ganz alleine durch meine Hände :-) Das Originalrezept entstammt dem aktuellen "Essen und Trinken".



Gemüsepfanne mit Ei und Couscous

Zutaten für 2 Personen:

1 roter Paprika
1 Zucchini
1 Fenchel
1 Tasse Austerpilze
Olivenöl
ein Schuss Weißwein
Salz, Pfeffer, Thymian, Paprika gemahlen
Petersilie gehackt
2 EL Parmesan gerieben
2 Eier

100 g Couscous (probiert die Vollkornvariante, es lohnt sich!)
Salz, Olivenöl

Zubereitung:

Den Couscous nach Packungsanleitung zubereiten, also mit kochendem Salzwasser aufgießen, quellen lassen, etwas Olivenöl hinzufügen und mit einer Gabel auflockern. Dann warm stellen, oder den Couscous erst zum Schluss zubereiten.

Paprika und Fenchel in Streifen schneiden, in einer Pfanne mit Olivenöl anbraten bis sie leicht bräunen.
In der Zwischenzeit Zucchini in Scheiben schneiden und die Pilze in Streifen, beides zum Paprika hinzufügen und einige Minuten mitbraten.
Mit dem Weißwein ablöschen und diesen einkochen lassen, das Gemüse jetzt gut würzen. Dann ein wenig zur Seite schieben und 2 Mulden machen, in diese werden jetzt die Eier geschlagen. Wenn die Eier gestockt sind (sie sollen nicht ganz durch sein!) werden sie gemeinsam mit dem Gemüse vorsichtig aus der Pfanne gehoben und auf 2 Teller aufgeteilt.
Zum Schluss noch mit ausgiebig Petersilie und Parmesan bestreuen und gemeinsam mit dem Couscous genießen.

Weil Genuss so einfach sein kann!