Samstag, 16. Januar 2016

Auf den Kurkuma-Zug aufgesprungen: Kurkuma Latte von Sonnentor

Jaja, ich weiß, der Kurkuma-Zug ist in den Bloglandschaften schon fast wieder abgefahren, aber egal, ich springe auch noch schnell auf! Zu meiner Verteidigung muss ich aber feststellen, dass mir die Wirkung und Vorteile des sonnengelben Gewürzes schon seit Jahren bekannt sind, eigentlich seit meiner Ausbildung zur dipl. Aromatologin. Dort waren Gewürze, ihre Inhaltsstoffe und Wirkungsweisen natürlich ein Basisbestandteil, und seither kommt mir  Kurkuma gerne mit Honig und einer Prise Chili oder Pfeffer in meinen frisch gepressten Saft. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich euch davon schon mal hier am Blog berichtet. Die Wirkung der Kurkumawurzel lässt sich in Kombination mit den Wirkstoffen des Pfeffers zum Beispiel nochmals um ein Vielfaches steigern.



Wer sich also nun ein köstliches Heißgetränk namens

Kurkuma-Latte
 
 gönnen möchte, der kann entweder selbst Hand anlegen und die Wurzel fein reiben (Achtung - fiese fiese Flecken!), sich seine Gewürzmischung selbst zubereiten, oder aber auf die fertige Mischung von Sonnentor zurück greifen. Die Firma Sonnentor mit Sitz im Waldviertel hat mir für diesen Bericht zwei Kurkuma Latte Mischungen zur Verfügung gestellt, und ich habe sie auf Herz und Nieren - ääähh, Geschmack und Inhaltsstoffe - ganz ausführlich probiert für euch.



Unterschieden werden die fertigen Mischungen durch ihre Inhaltsstoffe: Kurkuma Latte Vanille enthält neben Kurkuma auch noch etwas Zimt, Kakao, Ingwer, Vanille, Süßholz und Pfeffer. Kurkuma Latte Ingwer enthält zum Kurkuma noch Zimt, Ingwer, Muskat, Kardamom, Pfeffer und Safran.
Beide können ganz einfach angerührt werden mit (Pflanzen-) Milch und nach Bedarf Süßungsmittel, oder aber man rührt sich daraus eine festere Paste in größerer Menge die sich im Kühlschrank aufbewahren lässt.
Getestet habe ich nur die einfache Variante, mich überkommt die Kurkuma-Latte-Lust nämlich immer recht spontan.

Was habt ihr davon wenn ihr statt Matcha Latte und Chia-Pudding nun Kurkuma-Latte einen festen Platz auf eurem Esstisch gönnt? Nun, die Mischung  mit Kurkuma ist im Ayurveda schon seit sehr langer Zeit als "Golden Milk" bekannt. Die langjährige Anwendung unterscheidet sie also schon mal von anderen "In-Getränken".
Kurkuma soll dabei im Körper eine reinigende, wärmende, energiespendende Wirkung entfalten, eine hohe antioxidative Wirksamkeit macht ihn fast eher zum Heilmittel.

Und das Geschmackserlebnis? Ja doch, Kurkuma Latte kann man richtig genießen! Der Kurkuma alleine schmeckt eher herb, holzig, würzig, aber in Verbindung mit süßlicher Milch und den weiteren Gewürzen im Kurkuma Latte Pulver erhält man ein wirklich köstliches Getränk.
Mein Favorit ist die Vanille-Variante, denn die Mischung mit Ingwer ist mir persönlich zu scharf. Für den Einstieg würde ich daher zu Ersterer tendieren.
Mein Tipp: Das Pulver in wenig Ahornsirup oder Honig einrühren, dann mit aufgeschäumter (Hafer-)Milch auffüllen. Der fluffige Schaum und die weiche Süße erinnern fast an Kakao, und schmeckt so wirklich zu jeder Tageszeit!
Wer mal was Besonderes daraus zaubern möchte: Kurkuma Latte schmeckt hervorragend mit einem Häubchen aus Schlagobers garniert mit etwas Amarenasirup, oder einfach pur mit etwas Sirup (zum Beispiel auch Haselnusssirup) vermischt.

+++++++UPDATE FEBRUAR 2016+++++++

Probiert den köstlichen Kurkuma Latte in einer Mischung aus 100 ml Kokosmilch und 100 ml Pflanzenmilch! So köstlich, so sämig, so mmmhhhh...

Weil Genuss so einfach sein kann!

Mittwoch, 6. Januar 2016

Rezension: Backen ohne Gluten von Muriel Frank

Ganz ehrlich, ich genieße es schon sehr endlich wieder "Zeit" zu haben. Zeit für mich, zum Lesen, Kochen, Nichtstun, oder einfach: Rezensionen schreiben.
Der kleine Mitgenießer hat sich wohl fein eingelebt in dieser unserer Welt, im weiteren und im engeren Sinne. Er scheint seine Zeit ebenso zu genießen, und vielleicht ist er auch ganz froh wenn die Mama mal nicht ständig um ihn rum wuselt und er auch mal seine Ruhe hat - und Zeit für sich?

Langsam bekomme ich wieder was mit vom Foodiversum da draußen, weiß wieder was es mit Superfoods, Clean Eating und den neuesten In-Getränken auf sich hat. Und weiß auch, wie häufig mittlerweile diverse Allergien, Unverträglichkeiten und Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes sind (das allerdings weiß ich nicht erst seit Kurzem, leider).
Über Gluten habe ich mir schon oft Gedanken gemacht, was für einen Einfluss es auf die gesunde Darmflora hat, und auch, wie ein Leben ohne Gluten aussehen muss. Wenn ihr zum Thema nachlesen möchtet, hier gibt's einen Link dazu: Österreichische AG Zöliakie  . Das Netz ist voll mit sinnigen und unsinnigen Infos dazu, es heißt also seine Informationen gut zu filtern.

Um mich mal in das Thema "Backen ohne Gluten" einzufinden kam mir die Neuauflage des gleichnamigen Buches von Muriel Frank gerade recht. Der Trias Verlag hat mir (ein herzliches Dankeschön!) ein Exemplar zur Verfügung gestellt um es euch vorzustellen.



Backen ohne Gluten

Das Buch setzt nicht auf einen langsamen Start, man findet sich sogleich auf den ersten Seiten wieder inmitten von Erdmandeln, Hanfmehl, Kochbananenmehl und Reisgras. Ich war schnell etwas erschrocken, braucht es echt so viele so ausgefallene Zutaten um "gut" backen zu können ohne Gluten? Mir schwante Böses...
Der Einführungsteil des Buches im Allgemeinen ist dann aber sehr einsteigergerecht gehalten, es gibt viele Backtipps, und auch Hinweise auf den Umgang mit Lakoseintoleranz - die ja häufig mit einhergeht.

Dann habe ich mich den Rezepten gewidmet, die zugegebenermaßen sehr abwechslungsreich und bodenständig sind: Brot, Brötchen, Kuchenklassiker, Modetorten, Obstkuchen, süßes Kleingebäck, Pikantes und Festliches wird dem Leser hier präsentiert.
Schon bald aber die Ernüchterung: Tatsächlich greift die Autorin sehr häufig auf ausgefallene Mehlsorten und Zusatzstoffe zurück. Für jemanden der tatsächlich ausschließlich glutenfrei bäckt mag sich diese Anschaffung lohnen, für mich aber leider kaum. Selbst wenn ich wollte, Kochbananenmehl und Apfelfasern sind nicht mal eben so im Supermarkt zu besorgen. Bezugsquellen werden zwar auch teilweise mit angegeben, aber bin ich echt der letzte Mensch auf diesem Planeten der via Amazon keine Lebensmittel kauft??
 Ich hatte gehofft hier viel mehr Hirsemehl, Kokosmehl, Amaranth- oder Buchweizenmehl etc. einsetzen zu können. Diese hätten den Vorteil dass sie sich auch in der eigenen Getreidemühle schnell mahlen lassen.
Muriel Frank greift meistens auf Mischmehle der Marke Schär zurück, es sind aber bei den Rezepten auch Alternativen angegeben, falls man die Mischungen selbst zusammenstellen möchte.
Toll finde ich die Tabelle im Buch welche gängigen Bindemittelmischungen welche Zutaten enthalten, so kann man diese auch selbst mischen.

Kleiner Streifzug durch das Buch:

Die Rezepte zeigen sich unaufgeregt, was ich sehr vorteilhaft finde. Wer Rezepte sucht, die sich auch mit gängigen Mehlsorten backen lassen, der muss etwas länger suchen, wird aber dann doch auch fündig.
Die Rezeptfotos wie immer in den Trias-Büchern sehr ansprechend, stimmig, allerdings knapp gehalten.

Die Rezepte:

Hier setzt die Autorin auf Bekanntes und Bewährtes- mit Speck fängt man bekanntlich Mäuse, und wer sich schon so einer großen Umstellung wie dem Verzicht auf Gluten aussetzen muss, der fühlt sich im Rezeptefundus dieses Buches bestimmt etwas versöhnt. Brownies, Maulwurfkuchen, Quiche und Waffeln locken hier!

Gibt's Kritik?

Nur jene die ich weiter oben schon angebracht habe. Als ich endlich ein Rezept gefunden habe das auch mit Maisstärke und Maismehl funktioniert, bin ich erst wieder über das Erdmandelmehl weiter unten gestolpert. Gut, also wieder weiter gesucht nach einem Rezept das sich auch spontan mal zubereiten lässt.
Wirkt auf den ersten Blick hilfreich, zeigt sich dann aber eher langweilig: Bei den Rezepten ist jeweils angegeben wie die laktosehaltigen Zutaten ausgestauscht werden können bei Laktoseintoleranz. Nur: der ununterbrochene Hinweis dass statt Milch "MinusL"- Milch verwendet werden soll und statt herkömmlicher Butter bspw. "MinusL"- Butter ist für mich dann doch entbehrlich. Hier hätte man leicht Alternativen wie Getreidedrinks oder Backen mit Ölen einbringen können, die Möglichkeiten wären beinahe unendlich! Schade.

Was wurde gekocht?

Leider nicht so viel wie ich geplant hatte, die Gründe habe ich ja schon ausführlich erläutert.

Ganz schnell und spontan umsetzen ließen sich die Haselnussmakronen, und sie entschädigten mich dann auch ganz schnell! Die Haselnuss oben drauf habe ich mir gespart da der kleine Mitgenießer sie nicht essen kann, und trotzdem war die gesamte Backladung schnellstens wieder im Mund verschwunden. Herrlich sage ich euch!

Die Buchweizen-Preiselbeer-Torte kam als nächstes dran:



Die Torte klappte ganz einfach, es brauchte zum Glück nicht viele Zutaten (beim glutenfreien Mehl wurde hier nur Buchweizenmehl benötigt, das konnte ich selbst mahlen zuhause), Preiselbeeren habe ich ausgetauscht gegen Ribisel aus dem Garten die ich noch im Tiefkühler hatte. Die Torte war einen Hauch zu fest, für mich hätte sie flaumiger ausfallen dürfen, und der Buchweizen trat geschmacklich eher in den Hintergrund (das lag vielleicht daran dass ich die Haselnüsse frisch gemahlen habe und sie wirklich sehr aromatisch waren).

Noch auf meiner Liste stehen die Waffeln, die Rüblitorte und der Schachbrettkuchen.

Fazit:

Ich schwanke noch. Da ich nicht weiß wie andere Bücher zum Thema Glutenfrei backen, Zöliakie und Glutenunverträglichkeit aufgebaut sind, kann ich das Buch schlecht vergleichen (ich werde das  aber schon alleine für mein Interesse demnächst nachholen!).
Man merkt dass die Autorin mitten im Thema ist, und das Buch mit viel Herzblut geschrieben wurde. Einsteiger ins Thema werden aber wohl eher verschreckt sein am Anfang.

Infos zum Buch:

Backen ohne Gluten
Autorin: Muriel Frank
Erschienen 2011, 2015 im Verlag Trias, 2., komplett überarbeitete Auflage
ISBN: 978-3-8304-8259-8




Montag, 4. Januar 2016

Mal gedanklich in der Sonne liegen: Winterratatouille

Habt ihr Favoritengemüse, jetzt mal jahreszeitlich gesehen? Ich tue mir da schrecklich schwer. Frische Gurken aus dem Garten sind herrlich, aber wer möchte die ersten Kürbisse missen? Zarter junger Kohlrabi gegen die ersten kleinen Kohlsprossen antreten zu lassen macht keinen Sinn - für mich ginge das alles unentschieden aus.

Was ich aber wirklich immer vermisse sind einerseits die saftigen Äpfel vom Spätherbst, aber auch die fruchtigen Tomaten vom Sommer. Klar Dosentomaten können das schon ein bisschen ausgleichen - aber wirklicher Ersatz? Nein, leider.

Als ich in der "Frisch gekocht" Ausgabe von Dezember 2014 über die Winterversion von Ratatouille gestolpert bin war klar dass ich das sofort probieren muss. Und siehe da: es hat sich gelohnt! Die Zutaten herrlich stimmig, die Polenta dazu perfekt wintertauglich.
So lässt es sich leben!
Die Zutaten habe ich etwas abgewandelt, und genau das könnt ihr bei diesem Gericht auch ganz leicht machen.



Winterratatouille mit Polenta

Zutaten für 4 Personen:

400 g Kohlsprossen
200 g Pastinaken
200 g Karotten
1 Lauch
2 rote Zwiebeln
750 ml Gemüsesuppe
140 g Polenta
viel (genauer bis zu 10 EL) richtig gutes Olivenöl
400 g geschälte Tomaten
3 Msp. gemahlener Rosmarin
1 TL Zucker
2 EL Butter
Salz, Pfeffer
2 EL Parmesan gemahlen
2 EL Pinienkerne geröstet

Zubereitung:

Kohlsprossen halbieren, Pastinaken und Karotten schälen, halbieren, in Scheiben schneiden, Lauch in Ringe schneiden, Zwiebeln in Spalten schneiden.

Die Suppe bis auf 100 ml aufkochen, Polenta einrieseln lassen, ca. 10 Min. köcheln lassen, dabei öfters umrühren - sie brennt leicht an! Danach Ofen ausschalten, Butter und Parmesan einrühren und zugedeckt ziehen lassen.

Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, Kohlsprossen, Pastinaken und Karotten anbraten, Zucker, Zwiebel und Lauch dazugeben und kurz mitbraten. Mit der Suppe ablöschen, Rosmarin und Tomaten zugeben, ca. 10 min. köcheln lassen.
Dann mit Salz und Pfeffer würzen.

Die Polenta gemeinsam mit dem Ratatouille auf Tellern anrichten, erneut mit einem guten Schuss Olivenöl verfeinern, mit den Pinienkernen bestreuen und servieren.

Weil Genuss so einfach sein kann!