Sonntag, 28. April 2013

Ich mach mir mein Butterbrot!

Butterbrot an sich ist ja schon paradiesisch für mich, aber stellt euch mal vor, ihr genießt unter der Butter auch noch euer eigenes, individuelles, im Holzofen gebackenes Sauerteigbrot!
Na, wie klingt das???

Gar nicht so unmöglich kann ich euch sagen. Bereits vor 2 Wochen kam ich in den Genuss, ein Seminar bei Roswitha Huber in ihrer "Schule am Berg" in Rauris besuchen zu können.

Der Wettergott war uns ganz und gar nicht hold, aber das tat der Stimmung überhaupt keinen Abbruch! Es wurde gefragt, gemischt, gekostet, geknetet, gegessen und natürlich - gebacken!

Roswitha Huber ist eine Frau mit unerschöpflichem Wissen was das Holzofenbrot anbelangt, und es gibt keine Frage, die nicht bis ins kleinste Detail beantwortet wurde von ihr.
Sie und ihre Tochter sorgen auch für das leibliche Wohl - damit man die doch längere Wartezeit auf sein eigenes Brot gut überbrücken kann.

Heute gibts hier also mal Werbung - aber nur für eine Sache, von der ich absolut überzeugt bin! Roswitha war früher Lehrerin, und ihr Wunsch war es ursprünglich, Kindern zu zeigen, wo Brot herkommt, dass es wertvoll ist, und was für ein Genuss es sein kann.
Sie bietet mehrere Seminare an, dazu klickt ihr am Besten auf den Link zu ihrer "Schule am Berg" ganz oben.

Mit nach Hause nahm ich natürlich noch ein Exemplar ihres Kochbuches, hat sie sich doch sogar die Mühe gemacht, die Bücher für uns zu signieren und mit einer persönlichen Widmung zu versehen.

Im Anschluss seht ihr noch einige Eindrücke des tollen Erlebnisses, und wer interessiert ist an Hintergrundwissen zum Thema Brot - dem kann ich einen Besuch der Kalchkendlalm nur wärmstens empfehlen!

Der Aufstieg, die kalten Temperaturen ließen uns an Tempo zulegen:

Oben wurden wir schon erwartet:



Der Ofen wird angeheizt:

Drinnen mussen zuerst die Zutaten vorbereitet werden - wer von uns verfügt schon über solch eine Getreidemühle :-)




Roswitha zeigt, wie es richtig funktioniert:


Unsere Backkünste werden eher kritisch beobachtet:


Während das Brot bäckt, gibts für uns eine Stärkung:


Im strömenden Regen können wir es kaum erwarten dass das Brot, das schon so verführerisch duftet, endlich fertig ist!

Geschafft! Sieht doch toll aus, oder?


Pünktlich für den Weg talwärts schlägt der Regen dann endgültig in dicke Schneeflocken um...



Ein herzlicher Dank an Roswitha Huber!!!

Sonntag, 21. April 2013

Purer Genuss - gedünsteter Kohlrabi mit Polenta und feurigen Tomaten

Hier gibts heute eines meiner liebsten Frühlingsgerichte für euch. Kohlrabi so ganz pur, ohne viel Tamtam rundherum, so schmeckt er mir am Besten. Herrlich zart ist er jetzt dann, und braucht eine Begleitung, die sich nicht allzu sehr in den Vordergrund spielt.
Diese Rolle überlassen wir der Polenta, und damit noch ein kleines Bisschen Pep reinkommt, spielen Tomaten mit unseren Geschmacksknospen. DAS kommt immer wieder gerne auf den Tisch:



Gedünsteter Kohlrabi mit Polenta und feurigen Tomaten

Zutaten für 2 Personen:

100 g Polenta
700 ml Gemüsesuppe
50 g geriebener Parmesan
Salz, weißer Pfeffer

1 Kohlrabi
1/2 Kopf Broccoli (am Foto ist dieses Mal lilafarbener aus der Biokiste)
25 g Butter

2 EL Pinienkerne
3 getrocknete Tomaten (ich verwende die die nicht in Öl eingelegt sind)
2 EL Chiliöl oder Olivenöl und geriebene Chilies

Zubereitung:

Die Polenta in die kalte Suppe einstreuen, aufkochen, je nach Anweisung auf der Packung (es gibt auch Instantpolenta) köcheln lassen bis sich leicht eindickt. Bei meiner Polenta dauert das in etwa 15 Minuten.

In einer Pfanne ohne Fett die Pinienkerne kurz rösten bis sie leicht gebräunt sind, dann herausnehmen und beiseite stellen.

Kohlrabi in feine Streifen hobeln, Broccoli vom Stiel trennen und beliebig zerkleinern.
Gemeinsam mit der Butter in einen Topf geben, bei geringer Hitze ca. 7 Minuten dünsten, dabei hin und wieder umrühren. Leicht salzen.

Inzwischen die Tomaten in feine Stücke schneiden.
Das Olivenöl in der Pfanne vorsichtig erwärmen, Chili hinzufügen falls ihr kein Chiliöl verwendet. Tomaten einrühren, kurz mitbraten, zum Schluss die Pinienkerne hinzufügen.

Als Letztes den geriebenen Parmesan unter die Polenta rühren, salzen, pfeffern.

Polenta gemeinsam mit dem Buttergemüse anrichten, mit den feurigen Tomaten garnieren.

Weil Genuss so einfach sein kann!

Mittwoch, 17. April 2013

Grüße aus dem Elsass - Sauerkraut-Pilz-Crepes

Das heutige Rezept war zwar eigentlich erst in einigen Tagen eingeplant, da es aber scheinbar schon erwartet wird, erledige ich das gleich heute noch :-)

Die Crepes schmecken toll, brauchen aber ein wenig Zeit. Das Original-Rezept entstammt der Zeitschrift "Essen und Trinken" vom Jänner 2013, wie immer habe ich es an unseren Geschmack und meine vorhandenen Zutaten abgeändert - das hat dem Rezept zum Glück überhaupt nicht geschadet!



Sauerkraut-Pilz-Crepes

Zutaten für 2 Personen:

Für die Crepes:
3 EL Mehl
100 ml (Soja-)Milch
1 Ei
Salz
Öl

Füllung:
500 g Sauerkraut
1 EL Zucker
1 TL Salz
1 Zwiebel
1/2 EL Butter
nach Geschmack getrockneter Liebstöckl und/oder Petersilie
Pfeffer
2 TL Sauerrahm
2 EL getrocknete Steinpilze (die gibts u.a. bei Sonnentor)
optional: 2 TL Trüffelglück Würzmischung von Herbaria
50 ml sehr heißes Wasser

ansonsten:
100 ml Obers
50 g Bergkäse gerieben

Zubereitung:

Die getrockneten Pilze mit dem Wasser übergießen, 15-30 Minuten ziehen lassen. Dann abgießen, das Wasser aber nicht weggießen sondern fürs Sauerkraut weiter verwenden!

Zwiebel fein würfeln. Sauerkraut abspülen (wir mögen es nicht zu sauer), bei Bedarf ein wenig kleiner schneiden.
In einem Topf die Butter schmelzen, Zwiebel darin glasig andünsten. Pilze, bei Bedarf Pilzegwürz, Zucker,  Sauerkraut hinzufügen sowie das Wasser von den getrockneten Pilzen, das Kraut in ca. 15 Minuten zugedeckt weich dünsten (ich habe hierfür meinen neuen Schnellkochtopf eingeweiht, er schafft das Kraut in 5 Minuten).
Danach salzen, pfeffern, Kräuter und den Rahm einrühren, abkühlen lassen.

Aus den Zutaten für die Crepes mit einem Schneebesen einen glatten Teig rühren, 20 Minuten quellen lassen.

In der Zwischenzeit den Ofen vorheizen, 200° C Oberhitze/Grillfunktion.

In einer Pfanne etwas Öl erhitzen, aus dem Crepeteig 4 dünne Crepes ausbacken. Diese mit jeweils 1/4 der Sauerkrautmasse füllen, aufrollen und mit der Naht nach unten in eine Auflaufform schlichten.

Wenn alle Crepes fertig sind werden diese sorgfältig mit dem Obers begossen, mit dem Käse bestreut und im Ofen für ca. 15 Minuten goldbraun gebacken. Bleibt aber besser in der Nähe, damit der Käse nicht verbrennt!

Das wars dann aber auch schon wieder - bei uns gab es dazu einen gemischten Frühlingssalat. Ach ja, und liebe Grüße vom Mitgenießer, ihr solltet seiner Meinung nach unbedingt die selbstgemachte Chilisauce süß-sauer dazu versuchen (bäääähhhh!!! Wie kann man nur???)

Weil Genuss so einfach sein kann!

Samstag, 13. April 2013

Knuspriger Tausendsassa - Flammkuchen mit Fenchel und Artischocken

Für dich, für mich, für alle - das ist das Credo des Flammkuchens.
Ursprünglich stammt er wohl aus dem Französischen, die meisten unter uns kennen wohl auf alle Fälle die klassische Variante mit Speck. Der schmeckt wunderbar, aber nicht wunderbar genug um ihn nicht noch in ganz vielen anderen Verkleidungen zu probieren!
Im Vergleich zur Pizza punktet der Flammkuchen gleich mal mit einem hauchdünnen Boden, der dadurch natürlich sehr knusprig wird. Flammkuchen ist außerdem eine ideale Begleitung für gesellige Runden: mittig auf dem Tisch platzieren, in einzelne Streifen schneiden - und jeder greift nach Lust und Laune zu.

So gabs für mich heute die frühlingsfrische Version mit Fenchel, getrockneten Tomaten, Artischocken und Pinienkernen. Der Mitgenießer versucht sich an Flammkuchen à la pizza.

Lasst es euch also nicht nehmen, mit den Zutaten für den Belag ein bisschen zu spielen - und am besten wäre es, wenn ihr mir gleich eure liebsten Flammkuchen-Varianten verratet!

Mein Rezept heute ist ein vegetarisches, es lässt sich aber gut veganisieren: Den Sauerrahm ersetzt ihr durch 1 EL Sesammus mit einigen Tropfen Wasser glatt gerührt. Schmeckt ebenfalls unschlagbar!

Ihr könnt den Teig für die Flammkuchen auch schon am Vortag oder morgens vorbereiten, dann geht es ganz schnell wenn der Hunger kommt.



Flammkuchen mit Fenchel und Artischocken

Zutaten für 2 Stück:

180 g Weizenmehl glatt
1/2 TL Salz
1 EL Olivenöl
80 ml Wasser plus evtl ein paar Tropfen mehr

2-3 EL Sauerrahm
1 TL Harissa
Salz, Pfeffer, Muskat
4 kleine Stk. Fenchel
1/2 rote Zwiebel
4 Knoblauchzehen
Olivenöl
ein Schuss Orangensaft (oder Zitronensaft)
6-8 Stk. eingelegte Artischocken
5 Stk. getrocknete Tomaten
1 EL Pinienkerne

Zubereitung:

Für den Teig alle Zutaten miteinander verkneten, so dass ein geschmeidiger Teig entsteht, der sich leicht kneten lässt und nicht mehr klebrig ist. Sicherheitshalber zuerst evtl. nur einen Teil des Wassers unterrühren.


Den Backofen auf 220° Umluft vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier belegen.

Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Öl rösten, bis sie leicht gebräunt sind. Es gilt wie immer beim Nüsse rösten: Schön dabei bleiben, sonst gibts schwarze Kerne!

Den Fenchel achteln, Zwiebel in Ringe schneiden, Knoblauch längs vierteln. Alles in der Pfanne in etwas Olivenöl gemeinsam bei geringer Hitze für ca. 5 Minuten braten, dann mit dem Saft aufgießen und kurz im schmoren bis der Saft komplett verschwunden ist. Mit etwas Salz (Fleur de Sel schmeckt hier super!) und Pfeffer würzen.

In einer Schüssel den Rahm mit Harissa, Salz, Pfeffer und Muskat verrühren.

Nun den Teig in 2 Stücke teilen, beide auf einer leicht bemehlten Fläche länglich ganz dünn ausrollen, er sollte wirklich nicht mehr dicker als 2-3 mm sein. Am besten, ihr macht das dann zum Schluss direkt schon am Backpapier.
Beide Fladen nebeneinander aufs Backblech legen.

Mit der Harissa-Paste bestreichen, mit den restlichen Zutaten außer den Pinienkernen belegen.

Mittig im Ofen ca. 10 Minuten fertig backen, dabei öfters kontrollieren, dass nichts schwarz wird, gegebenenfalls Temperatur reduzieren (die Backöfen heizen ja mitunter sehr unterschiedlich).

Zum Schluss noch die Pinienkerne darauf streuen - und servieren!

Weil Genuss so einfach sein kann!

Samstag, 6. April 2013

Menü für Genießer in der vierten Auflage!

Mittlerweile ging unsere Tradition schon in die vierte Auflage, unser Menü für Genießer. Hier, hier und hier seht ihr unsere Genüsse der letzten Male.

Bald feiert es seinen ersten Geburtstag, und ich freue mich schon jedes Mal auf das nächste Zusammentreffen!

Die gelungene Mischung aus Freunden und Familienmitgliedern, leckeren Getränken, guten Gesprächen und vor allem das vegetarische Essen machen jeden Abend zum Genuss.

Jetzt, zum bevorstehenden Ende des Winters war es nochmal so weit, und mir stand der Appetit dementsprechend auch nochmal nach Winterrezepten. Die Auswahl hat mir dieses Mal besonders gut geschmeckt, und wer meint, die kalte Jahreszeit gäbe nichts her an leckerem Obst und Gemüse, der wurde spätestens an diesem Abend eines Besseren belehrt.

Im Anschluss findet ihr wie immer unser Menü in allen Einzelheiten, lasst sie euch auf der Zunge zergehen und wartet bloß nicht zu lange, die Rezepte nochmal zu verkosten - der Frühling steht schließlich schon vor der Tür!

Die Menüfolge:

Aperitif "Miami Splash"
Vorspeise Zweierlei Bruschetta
Hauptspeise Birnen-Gorgonzola- Kuchen mit Fenchel-Paprikasalat
Dessert Kirschtraum im Glas


Den Einstieg zu Klatsch und Tratsch bei genussvollen Speisen machte dieses Mal ein selbst kreierter Aperitif:

Miami Splash

Zutaten pro Cocktail:

100 ml Maracujasaft
50 ml eiskaltes Mineralwasser
ein Schuss Grenadine
1/2 Limette,
1 EL Rohrohrzucker
1 Schuss Amaretto
Crushed Ice

Zubereitung:

Die Limette vierteln, mit dem Zucker bestreuen und mit einem Mörser grob stampfen. Dann das Glas mit dem Eis auffüllen.
Nun nacheinander Maracujasaft, Mineralwasser und Amaretto hinzufügen, ganz zum Schluss vorsichtig die Grenadine eingießen.



Vorspeise:



Zweierlei Bruschetta vom hausgemachten Kräuterbaguette

Ich machte einerseits diese köstlichen Bruschetta von "A cherry on top": Bruschetta mit Feigen
Andererseits gabs noch Bruschetta mit Rucolapesto.



Baguette

Zutaten für 2 Stück:

200 g Weizenmehl glatt
50 g Weizenmehl Vollkorn
6 g Germ
1 TL Salz
4 TL getrocknete Kräuter nach Wunsch, ich verwendete die Provencekräutermischung von Sonnentor

Zubereitung:

Den Germ in 180 ml lauwarmes Wasser einbröckeln, gut rühren bis er sich aufgelöst hat. Mehl, Salz und die Kräuter in der Küchenmaschine (oder einer großen Rührschüssel) vermischen, langsam kneten während man das Wasser hinzugießt. Für ca. 3-4 Minuten gut verkneten. Sollte der Teig stark kleben, noch teelöffelweise Mehl hinzufügen, sollte er sehr trocken sein, kann noch esslöffelweise Wasser hinzugefügt werden.

Den Teig auf die Arbeitsplatte heben, in zwei Teigkugeln teilen. Diese auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen, leicht mit Mehl bestäuben, mit einem Küchentuch abdecken und 30-40 Minuten rasten lassen.
Danach den Teig nochmals kurz mit der Hand durchkneten (einzeln) und zu 2 länglichen Baguettes formen.
Erneut auf das Backblech legen, erneut abdecken und für 30 Minuten gehen lassen. Dann diagonal einige Male nicht zu tief einschneiden.

In der Zwischenzeit den Backofen auf 250°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

Nach dem erneuten Gehenlassen die Teigstücke mit etwas Wasser besprenkeln, im unteren Teil des Ofens bei 220° für etwa 15 Minuten backen, bis die Oberfläche leicht gebräunt ist.

Für die Bruschetta dann das abgekühlte Baguette in nicht zu dünne Scheiben schneiden, in einer heißen Pfanne in Olivenöl knusprig braten.




Rucolapesto:

Ich wollte eigentlich auch mein Pesto natürlich selbst machen, habe dann aber leider nicht genügend Rucola bekommen und bin daher auf fertige Bioware ausgewichen. Ein leckeres Rezept ist aber bspw. dieses hier.


Hauptspeise:



Zur Hauptspeise gab es dieses Mal eine Variation eines Gerichts, das wir bereits einmal genossen haben.

Diese Birnenquiche kam zur Hauptspeise in einer Variante mit Käse und Thymian auf den Tisch. Für die eine Hälfte der Gäste gab es an Käse darauf Gorgonzola, eine tolle milde Sorte habe ich im Bioladen erwischt. Für die zweite Hälfte der Gäste gab es auf Wunsch statt des Gorgonzolas einen Rohmilch-Camembert.

Als Beilage servierte ich einen Salat aus Fenchel und roter Paprika, passend zum Birnen-Käsekuchen gab es auf den Salat eine spezielle

Nussvinaigrette

Zutaten für ca. 4 Personen:

1 TL Nussmus gemischt
1 TL Ahornsirup
1 TL süßer Senf
eine Prise getrockneter Thymian
1/2 TL Salz
eine gute Prise frisch gemahlener Pfeffer
ca. 20 ml Mandelöl kalt gepresst
ca. 20 ml Olivenöl kalt gepresst
ca. 30 ml weißen Balsamico
einen Schuss Wasser optional

Zubereitung:

Alle Zutaten in einem Shaker oder einem Schraubverschlussglas verschütteln, nochmal abschmecken.



Fenchel-Paprikasalat

Zutaten:

2 kleine Fenchel
1 roter Paprika
Sprossen nach Wunsch

Fenchel und Paprika mit einem V-Hobel (ein scharfes Messer tuts auch...) in feine Streifen schneiden. Mit der Vinaigrette beträufeln, mit den Sprossen bestreuen.


Wie meistens war auch bei uns das Dessert der lang ersehnte Höhepunkt des Abends.



Hierzu gab es diesmal einen

Kirschtraum im Glas

Zutaten für 6 Personen:

150 g Zartbitterschokolade
80 g kalt gepresstes Macadamianussöl (optional ein normales Pflanzenöl)
70 g Rohrohrzucker
2 große Eier
2 gehäufte EL Mehl
1 TL Weinsteinbackpulver
1 Prise Salz

ca. 1 Msp. Chilipulver
1 großes Glas Sauerkirschen
70 g Marzipan
1/2 TL Zimt, 1 Msp. Kardamom
1 TL Kakaopulver
2 TL Speisestärke

1 Becher Schlagobers
4 Tropfen Vanilleextrakt flüssig oder getrocknete Vanille
Schokoraspel zum Garnieren

Zubereitung:

Eine rechteckige Backform mit Backpapier belegen, die Seiten leicht einölen. Den Ofen auf 180°C vorheizen.

Die Schokolade gemeinsam mit dem Öl und dem Zucker langsam im Wasserbad schmelzen.
Die Schokomasse evtl. in eine größere Schüssel umfüllen, dann langsam ein Ei nach dem anderen unterrühren.
Mehl, Backpulver und Salz miteinander gut vermischen, gleichmäßig unter die Schokoladenmasse rühren.
Danach in die Backform gießen, die Dessertbasis für 20-30 Minuten im Ofen backen.

Währenddessen die Kirschen abgießen, dabei den Saft auffangen.
Marzipan reiben, gemeinsam mit Kirschsaft, Zimt, Chili (vorsichtig, immer wieder kosten!), Kardamom und Kakaopulver aufkochen.
Ein wenig Kirschsaft in einer Tasse extra mit der Speisestärke anrühren bis keine Klümpchen mehr sind, dann die Stärke unter die Kirschmasse rühren, kurz mitköcheln lassen bis alles leicht andickt.
Zum Schluss die Kirschen einrühren.

Das Schlagobers mit der Vanille steif schlagen (oder den iSi zaubern lassen...).

Den Schokokuchen in kleine Stückchen brechen, ein Glas zu ca. 2/3 damit befüllen. Darauf die Kirschmasse gießen, mit Schlagobers bedecken und mit den Schokoröllchen garnieren.

Weil Genuss so einfach sein kann!







Mittwoch, 3. April 2013

Winter - nimm das!!!! Steinpilzrisotto

Noch schaffe ich es, dieses unsagbar trübe Wetter ohne groß zu jammern und zu murren über mich ergehen zu lassen (ganz im Gegenteil zum Mitgenießer. Jeden Morgen das Altbekannte: "Jetzt schneit es schon wieder!!!")

Aber, wenn schon denn schon, oder??? Wenn schon Winter vor der Tür im April, dann bitteschön auch Winter am Teller. Frühling anlocken mittels leichter, feiner Gemüseküche funktioniert nicht, glaubt mir. Habe ich nun schon fast zwei Wochen lang probiert.

Also dann: Winter. Deftig. Bisschen herzerwärmend darf es auch sein. Somit auch cremig und würzig. Darf ich präsentieren:



Steinpilzrisotto mit Eierschwammerl

Zutaten für 2 Personen:

120 g Risottoreis (Rundkornreis)
2 EL getrocknete Steinpilze
eine Prise getrockneter, gehackter Rosmarin
70 g Eierschwammerl
1 kleine Zwiebel
Olivenöl
100 ml Weißwein
800 ml Gemüsesuppe
Salz, Pfeffer
optional: Herbaria Trüffelgewürz, 1/2 TL
2 EL Butter
20 g frisch geriebener Parmesan

Zubereitung:

Die Steinpilze in einer kleinen Schüssel mit ca. 50 ml kochendem Wasser aufgießen, für ca. 30 Minuten ziehen lassen.

Zwiebel fein würfeln, Suppe aufkochen.

In einem großen Topf Olivenöl erwärmen, die Zwiebel darin glasig andünsten, Rosmarin hinzufügen und kurz mitdünsten. Danach den Reis hinzufügen, ebenfalls kurz andünsten bis er leicht glasig wird außen. Mit dem Weißwein aufgießen, einen kleinen Schöpfer von der Gemüsesuppe hinzufügen. Danach die eingeweichten Steinpilze hinzufügen MITSAMT dem Einweichwasser. Ab jetzt immer schön rühren: So wird das Risotto cremig und geschmeidig.
Immer, wenn die Flüssigkeit fast vollständig vom Reis aufgesaugt wurde, wieder 1-2 kleine Schöpfer Suppe hinzufügen, sodass der Reis knapp bedeckt ist. Das Risotto soll dabei immer leicht köcheln. Und das Rühren nicht vergessen!
So fortfahren, bis die Suppe aufgebraucht ist, bzw. der Reis weich gekocht ist, innen aber noch leichten Biss hat, das dauert je nach Reissorte in etwa 20-30 Minuten. Wenn die Suppe zwischendurch wieder abgekühlt ist, am besten nochmals kurz aufkochen, sodass sie immer sehr heiß zum Reis hinzugefügt wird. So kühlt das Reiskorn nicht ab und gibt die Stärke frei.
Wer ein Trüffelgewürz sein Eigen nennen kann, fügt dieses nach ca. 10 Minuten ebenfalls hinzu.

Kurz vor Ende der Garzeit vom Risotto etwas Butter in einer kleinen Pfanne zerlassen, die Eierschwammerl darin andünsten. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Wenn der Reis fertig gegart ist, rührt ihr den geriebenen Käse unter, sowie die Butter. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, auf 2 Teller verteilen.
Die Eierschwammerl auf und um das Risotto verteilen.

Weil Genuss so einfach sein kann!


Montag, 1. April 2013

Alte Liebe rostet nicht... - Nusskronen

Wir waren lange Zeit keine Freunde, der Germteig und ich. Vielleicht weil wir dazu ein wenig zu ähnlich waren: schön warm wollen wir beide es haben, beide wollen wir unseren Kopf durchsetzen, und schön sanft anfassen bitte, keine Grobheiten!
Frischen Germteig vertrage ich auch oft nur schlecht, er schlägt mir sofort auf den Magen. Wann aber bitte ist er besser als ganz frisch???

So habe ich ihn lange als Stiefkind behandelt, nur wenns nicht anders ging kam er zum Zug, der Germteig.

Bis mir vor einigen Tagen Erinnerungen an sehr sehr lange vergangene Zeiten (sollte ich etwa alt werden??? Nein Mama, ich habs dir letztens schon erklärt wie das ist mit dem alt werden bei dir und mir :-))) wieder ins Gedächtnis kamen.

Früher (ihr wisst schon, sehr sehr lange vergangene Zeiten...) gabs für mich auf dem Weg in den Kindergarten einen kleinen Ausflug zum Bäcker der auf dem Weg dorthin lag. In meiner Erinnerung durfte ich mir TÄGLICH von dort eine Mohnkrone oder eine Nussschnecke mitnehmen. Heute glaube ich zwar nicht, dass das täglich war, aber in Erinnungen geht halt einfach alles!
Außerdem noch ein Griff in die große Haribo-Dose. Einen Schlumpf durfte ich mir immer mitnehmen, leider waren die mit der roten Mütze Mangelware. Einer mit weißer Mütze hat es dann auch getan für mich.

Tja, und dann musste es einfach sein diese Woche! Germteig-Kronen, die genauso schmecken müssen wie die vom Bäcker damals!
Die Entscheidung zwischen Mohn und Nuss fiel mir nicht leicht, aber die Wahl fiel dann halt doch auf die Nuss.
Und was soll ich sagen, sie schmeckten einfach großartig! Mit Zuckerguss oben drauf, saftig, intensiv nussig - traumhaft einfach!



Hier gibts mein Rezept für die

Nusskronen:

Zutaten für ca. 10 große Kronen oder 15 kleine:

Für den Germteig:
25 g frischen Germ
250 ml zimmerwarme (Hafer-) Milch
500 g Weizenmehl glatt
1 TL Salz
40 g Kristallzucker
40 g zimmerwarme Butter

Für die Füllung:

300 g geriebene Haselnüsse
300 ml (Hafer-) Milch
1 TL Agavendicksaft oder Honig
50 Biskotten
80 g Zucker
1 TL Zimt, eine Prise Macis (wenn vorhanden), eine Prise Vanilleextrakt gemahlen
2 TL Rum
50 g Marillenmarmelade
wer mag noch ein paar Rosinen, die sollten dann vorher im Rum etwas eingeweicht werden

Zuckerglasur:
120 g Staubzucker
3 TL Zitronensaft
1-2 TL warmes Wasser

Zubereitung:

Für die Füllung alle Zutaten im Topf erwärmen, bis sie sich gut vermischen und die Masse schön geschmeidig ist. Dann abkühlen lassen - und nicht zu viel davon naschen!!!

Für den Germteig den Germ (wer mag nennt sie halt DIE Germ - soll es alles geben!) in der warmen (!) Milch zerbröckeln und gut verrühren bzw auflösen.

Das Backrohr für ca. 1-2 Minuten auf 50° C vorheizen. Nicht zu warm machen, bei ca. 25-30° kann dann hier im Ofen der Germteig perfekt gehen! Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen, eines davon dünn mit Mehl bestäuben.

Die anderen Zutaten für den Teig vermischen, langsam die Hefemilch einrühren, in der Küchenmaschine (oder mit einem leistungsstarken Mixer) für ca. 7-8 Minuten gut miteinander verkneten.

Diesen Teig nun zu einer Kugel formen, auf dem Blech mit dem bemehlten Backpapier mit einerm Küchentuch abgedeckt jetzt im warmen (nicht heißen!) Ofen für ca. 30 Minuten gehen lassen.

Danach den Teig auf die Größe eines Backblechs rechteckig ausrollen. Gleichmäßig bis ganz zum Rand mit der Nussfülle bedecken.
Dann den Teig falten: die lange Seite des Rechteckes zeigt zu euch. Von oben nun ein Drittel des Teiges zur Mitte hin einschlagen, danach von unten noch ein Drittel nach oben zur Mitte einschlagen. Vor euch liegt nun der gedrittelte Teig, in der Länge des Backblechs (verständlich???Ich hoffe es!)

Von dieser Teigrolle schneidet ihr jetzt nicht zu große, gleichmäßige Stücke ab, in etwa 5 cm breit, bis die ganze Rolle aufgebraucht ist.
Diese Stücke schneidet ihr dann jeweils nochmal ein:
Und zwar an einer der langen Seiten, mit einem kleinen, scharfen und spitzen Messer 3-4 Schnitte setzen, sodass dann die typische Kronenform entsteht wenn man die Teile leicht aufbiegt. Einschneiden also, nicht durchschneiden! Für die die es verstehen klingt es vielleicht ein wenig schlaumeierisch, aber glaubt mir, niemand weiß besser als ich, wie es sein kann wenn man Backanleitungen nicht nachvollziehen kann...

Diese Kronen setzt ihr dann in genügend Abstand zueinander auf die beiden Bleche. Mit Wasser besprenkeln, mit einem Küchentuch bedecken, nochmal 30 Minuten gehen lassen.

Der Ofen wird in der Zwischenzeit vorgeheizt auf 180°C Umluft, dabei stellt ihr am besten ein flaches, ofenfestes Teller mit hinein, gefüllt mit kaltem Wasser. So herrscht eine höhere Luftfeuchtigkeit im Ofen beim Backen.

Nach dem erneuten Gehen lassen die Kronen nochmals mit Wasser besprenkeln, im Ofen für ca. 15-20 Minuten fertig backen. Wer mag, kann bei der Hälfte der Backzeit die Bleche mal die Plätze tauschen lassen, das untere rauf, das obere runter.

Nach der Backzeit die Kronen herausnehmen, abkühlen lassen.

Aus Zitronensaft, Wasser und Staubzucker eine geschmeidige Mischung machen, evtl. kurz in der Mikrowelle für 20 Sekunden erwärmen, dass sie dünnflüssiger ist.
Dann die Kronen noch nach Belieben mit der Glasur überziehen, diese komplett auskühlen lassen.
Auch ohne Haribo-Schlumpf schmecken diese Kronen sündhaft gut - heute ersetze ich den Fruchtgummi am Liebsten einfach durch einen guten kleinen Braunen!

Weil Genuss so einfach sein kann!