Sonntag, 8. Juli 2012

Für dich!

Vor einigen Tagen gab es was zu Feiern im Hause Himbeeschoko: den Geburtstag vom Mitgenießer! Wenige Tage zuvor hat der festgestellt, dass er doch noch nie von mir einen Geburtstagskuchen bekommen hat (und das Schlimmste ist: er hat Recht!!)- das musste ich schleunigst ändern und habe so mal tief in meinem Ideenfundus gekramt- nur das Beste ist mir schließlich gut genug für einen Mann von solcher Wichtigkeit auf Himbeerschoko :-)

In welche Richtung der Kuchen gehen sollte war von Anfang an sonnenklar: Apfel Apfel und nochmals Apfel. So einem süßen Stück mit Äpfeln kann er kaum widerstehen. Apfelstrudel, Apfelkuchen, Hauptsache Apfel.
Dann muss es zwar süß sein, aber bloß keinen Hauch ZU süß (jaja, er ist schon auch anspruchsvoll :-)
Eine Kombination musste also her, die beides möglich macht- und die habe ich in der Nektarine gefunden!



Der Kuchen schmeckte wirklich sehr sehr gut! Die Äpfel sollten gut säuerlich sein, sonst sind die süßen Geschmacksnerven schnell überfordert. Die Nektarinen müssen frische Exemplare sein, die am Besten noch nicht sehr nachgeben auf Druck- sonst kommt eine undefinierbare (Gatsch-) Masse heraus.
Das Ergebnis spricht für sich, und ich kann euch nur empfehlen, die Kombination schnell mal auszuprobieren!




Gedeckte Apfel-Nektarinen-Tarte

Zutaten für eine Tarteform von 20 cm

250 g Mehl (ein Teil kann gut durch Vollkornmehl ersetzt werden)
160 g Butter
80 g Zucker
1 Eigelb
Hülsenfrüchte zum Beschweren des Teiges (diese können dann nicht mehr gekocht werden, aber oftmals wiederverwendet werden zum Backen)

einige Prisen Vanillepulver oder das Mark von einer Schote
1 EL Zitronensaft
3-5 EL Orangensaft und die abgeriebene Schale von einer Orange
300 g Nektarinen
800 g Äpfel
Zucker ca. 1-2 EL, je nach Säure der Äpfel und Geschmacksvorliebe
eine Prise Zimtpulver
Agar-Agar bei Bedarf
Semmelbrösel zum Bestreuen

Zubereitung:

Zuerst alles für den Mürbteigboden vorbereiten. Ich rasple die Butter immer fein und stelle sie danach nochmals in den Kühlschrank. Für die Herstellung eines Mürbteiges sollte sie nämlich wirklich EISkalt sein!
Die Tarteform vorbereiten, sie muss aber meist nicht gefettet werden weil der Mürbteig fett genug ist und sich meistens gut löst.
Mit den Knethaken des Mixers alle Zutaten für den Teig rasch verkneten, bis die Masse gerade durchgemischt ist- nicht länger als notwendig kneten! Evtl. muss man zum Schluss noch ganz kurz mit den Händen nachhelfen und zusätzlich kurz kneten.
Dann den Teig gleich zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und nochmals für 30 bis 60 Minuten kühlen. Danach den Ofen auf 200°C vorheizen.

Die Äpfel fein würfeln (ich mag sie gerne mit noch ein wenig Biss, also ca. in der Größe von 1x1cm). Nektarinen ebenfalls würfeln. Die Äpfel mit dem Zitronensaft, Orangensaft und Orangenschale und Zucker in einem großen Topf aufkochen und bei geringer Hitze für ca. 10 Minuten bissfest dünsten. Zum Schluss das Vanillepulver und das Zimt hinzufügen.
Die Masse sollte nicht sehr flüssig sein. Ist das der Fall, bei Bedarf etwas Saft abgießen und danach die Masse mit Agar-Agar zusätzlich binden. Eine Mengenangabe ist hier etwas schwierig, denn es hängt ab von der Konsistenz der Äpfel und Nektarinen. Ich habe noch einen halben TL Agar-Agar eingerührt und alles nochmals gemeinsam aufgekocht, bis es die Konsistenz von Marmelade hatte in etwa. Danach etwas abkühlen lassen.

Von der Teigkugel dann ein Drittel abnehmen und erneut einkühlen, die anderen 2 Drittel auf einer bemehlten Unterlage auf einen Kreis von ca. 5 mm Dicke ausrollen. Sein Durchmesser sollte in etwa 25 cm betragen. Mürbteig bricht sehr leicht beim Ausrollen, aber dafür kann man ihn auch dann mit den Fingern in der Form wieder leichter "zusammenflicken". Die Form mit dem Mürbteig auskleiden, dabei an den Seiten einen Rand hochziehen. Auch dies sollte schnell geschehen, ansonsten bei Bedarf den fertigen Teig einfach nochmals kurz zwischenkühlen.
Den Boden mit einer Gabel einige Male einstechen. Dann mit Backpapier abdecken und die Hülsenfrüchte (ich nehme Bohnen) in einer dicken Schicht darauf verteilen. Das hat den Sinn, dass sich der Teig nicht hochwölbt beim Backen.
Den Boden für ca. 15 Minuten vorbacken. In der Zwischenzeit den zweiten Teil vom Teig ebenfalls ausrollen, allerdings ein wenig dünner als den vorigen, und der Durchmesser braucht nur 20 cm betragen.

Boden aus dem Ofen nehmen, Hülsenfrüchte entfernen.

Den Boden dünn mit Semmelbröseln bestreuen, danach die Apfelmasse gleichmäßig auftragen. Apfelmasse ebenfalls dünn mit den Semmelbröseln bestreuen. Den zweiten Boden auflegen und etwas andrücken.
Ich finde es auch nicht schlimm, wenn der zweite Boden nicht in einem ganzen, durchgehenden Kreis aufgelegt wird, sondern in einzelnen Stücken, die dann aber natürlich nicht zu klein sein sollten. Ihr seht es auf meinen Fotos, auch mir ist es nicht gelungen, den dünnen Teig im Ganzen zu transferieren- aber das tut dem Geschmack ja überhaupt keinen Abbruch zum Glück!

Die Tarte erneut in den Ofen stellen und bei 180° in ca. 30 bis 40 Minuten fertig backen.

Nach dem Backen solltet ihr die Tarte in der Form auskühlen lassen, denn im warmen Zustand bricht sie sehr leicht. Ich habe es bis heute nicht bereut, mir eine Tarteform mit einem herausnehmbaren Boden gekauft zu haben und kann euch das nur empfehlen!

Weil Genuss so einfach sein kann!

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