Samstag, 16. Januar 2016

Auf den Kurkuma-Zug aufgesprungen: Kurkuma Latte von Sonnentor

Jaja, ich weiß, der Kurkuma-Zug ist in den Bloglandschaften schon fast wieder abgefahren, aber egal, ich springe auch noch schnell auf! Zu meiner Verteidigung muss ich aber feststellen, dass mir die Wirkung und Vorteile des sonnengelben Gewürzes schon seit Jahren bekannt sind, eigentlich seit meiner Ausbildung zur dipl. Aromatologin. Dort waren Gewürze, ihre Inhaltsstoffe und Wirkungsweisen natürlich ein Basisbestandteil, und seither kommt mir  Kurkuma gerne mit Honig und einer Prise Chili oder Pfeffer in meinen frisch gepressten Saft. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich euch davon schon mal hier am Blog berichtet. Die Wirkung der Kurkumawurzel lässt sich in Kombination mit den Wirkstoffen des Pfeffers zum Beispiel nochmals um ein Vielfaches steigern.



Wer sich also nun ein köstliches Heißgetränk namens

Kurkuma-Latte
 
 gönnen möchte, der kann entweder selbst Hand anlegen und die Wurzel fein reiben (Achtung - fiese fiese Flecken!), sich seine Gewürzmischung selbst zubereiten, oder aber auf die fertige Mischung von Sonnentor zurück greifen. Die Firma Sonnentor mit Sitz im Waldviertel hat mir für diesen Bericht zwei Kurkuma Latte Mischungen zur Verfügung gestellt, und ich habe sie auf Herz und Nieren - ääähh, Geschmack und Inhaltsstoffe - ganz ausführlich probiert für euch.



Unterschieden werden die fertigen Mischungen durch ihre Inhaltsstoffe: Kurkuma Latte Vanille enthält neben Kurkuma auch noch etwas Zimt, Kakao, Ingwer, Vanille, Süßholz und Pfeffer. Kurkuma Latte Ingwer enthält zum Kurkuma noch Zimt, Ingwer, Muskat, Kardamom, Pfeffer und Safran.
Beide können ganz einfach angerührt werden mit (Pflanzen-) Milch und nach Bedarf Süßungsmittel, oder aber man rührt sich daraus eine festere Paste in größerer Menge die sich im Kühlschrank aufbewahren lässt.
Getestet habe ich nur die einfache Variante, mich überkommt die Kurkuma-Latte-Lust nämlich immer recht spontan.

Was habt ihr davon wenn ihr statt Matcha Latte und Chia-Pudding nun Kurkuma-Latte einen festen Platz auf eurem Esstisch gönnt? Nun, die Mischung  mit Kurkuma ist im Ayurveda schon seit sehr langer Zeit als "Golden Milk" bekannt. Die langjährige Anwendung unterscheidet sie also schon mal von anderen "In-Getränken".
Kurkuma soll dabei im Körper eine reinigende, wärmende, energiespendende Wirkung entfalten, eine hohe antioxidative Wirksamkeit macht ihn fast eher zum Heilmittel.

Und das Geschmackserlebnis? Ja doch, Kurkuma Latte kann man richtig genießen! Der Kurkuma alleine schmeckt eher herb, holzig, würzig, aber in Verbindung mit süßlicher Milch und den weiteren Gewürzen im Kurkuma Latte Pulver erhält man ein wirklich köstliches Getränk.
Mein Favorit ist die Vanille-Variante, denn die Mischung mit Ingwer ist mir persönlich zu scharf. Für den Einstieg würde ich daher zu Ersterer tendieren.
Mein Tipp: Das Pulver in wenig Ahornsirup oder Honig einrühren, dann mit aufgeschäumter (Hafer-)Milch auffüllen. Der fluffige Schaum und die weiche Süße erinnern fast an Kakao, und schmeckt so wirklich zu jeder Tageszeit!
Wer mal was Besonderes daraus zaubern möchte: Kurkuma Latte schmeckt hervorragend mit einem Häubchen aus Schlagobers garniert mit etwas Amarenasirup, oder einfach pur mit etwas Sirup (zum Beispiel auch Haselnusssirup) vermischt.

+++++++UPDATE FEBRUAR 2016+++++++

Probiert den köstlichen Kurkuma Latte in einer Mischung aus 100 ml Kokosmilch und 100 ml Pflanzenmilch! So köstlich, so sämig, so mmmhhhh...

Weil Genuss so einfach sein kann!

Mittwoch, 6. Januar 2016

Rezension: Backen ohne Gluten von Muriel Frank

Ganz ehrlich, ich genieße es schon sehr endlich wieder "Zeit" zu haben. Zeit für mich, zum Lesen, Kochen, Nichtstun, oder einfach: Rezensionen schreiben.
Der kleine Mitgenießer hat sich wohl fein eingelebt in dieser unserer Welt, im weiteren und im engeren Sinne. Er scheint seine Zeit ebenso zu genießen, und vielleicht ist er auch ganz froh wenn die Mama mal nicht ständig um ihn rum wuselt und er auch mal seine Ruhe hat - und Zeit für sich?

Langsam bekomme ich wieder was mit vom Foodiversum da draußen, weiß wieder was es mit Superfoods, Clean Eating und den neuesten In-Getränken auf sich hat. Und weiß auch, wie häufig mittlerweile diverse Allergien, Unverträglichkeiten und Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes sind (das allerdings weiß ich nicht erst seit Kurzem, leider).
Über Gluten habe ich mir schon oft Gedanken gemacht, was für einen Einfluss es auf die gesunde Darmflora hat, und auch, wie ein Leben ohne Gluten aussehen muss. Wenn ihr zum Thema nachlesen möchtet, hier gibt's einen Link dazu: Österreichische AG Zöliakie  . Das Netz ist voll mit sinnigen und unsinnigen Infos dazu, es heißt also seine Informationen gut zu filtern.

Um mich mal in das Thema "Backen ohne Gluten" einzufinden kam mir die Neuauflage des gleichnamigen Buches von Muriel Frank gerade recht. Der Trias Verlag hat mir (ein herzliches Dankeschön!) ein Exemplar zur Verfügung gestellt um es euch vorzustellen.



Backen ohne Gluten

Das Buch setzt nicht auf einen langsamen Start, man findet sich sogleich auf den ersten Seiten wieder inmitten von Erdmandeln, Hanfmehl, Kochbananenmehl und Reisgras. Ich war schnell etwas erschrocken, braucht es echt so viele so ausgefallene Zutaten um "gut" backen zu können ohne Gluten? Mir schwante Böses...
Der Einführungsteil des Buches im Allgemeinen ist dann aber sehr einsteigergerecht gehalten, es gibt viele Backtipps, und auch Hinweise auf den Umgang mit Lakoseintoleranz - die ja häufig mit einhergeht.

Dann habe ich mich den Rezepten gewidmet, die zugegebenermaßen sehr abwechslungsreich und bodenständig sind: Brot, Brötchen, Kuchenklassiker, Modetorten, Obstkuchen, süßes Kleingebäck, Pikantes und Festliches wird dem Leser hier präsentiert.
Schon bald aber die Ernüchterung: Tatsächlich greift die Autorin sehr häufig auf ausgefallene Mehlsorten und Zusatzstoffe zurück. Für jemanden der tatsächlich ausschließlich glutenfrei bäckt mag sich diese Anschaffung lohnen, für mich aber leider kaum. Selbst wenn ich wollte, Kochbananenmehl und Apfelfasern sind nicht mal eben so im Supermarkt zu besorgen. Bezugsquellen werden zwar auch teilweise mit angegeben, aber bin ich echt der letzte Mensch auf diesem Planeten der via Amazon keine Lebensmittel kauft??
 Ich hatte gehofft hier viel mehr Hirsemehl, Kokosmehl, Amaranth- oder Buchweizenmehl etc. einsetzen zu können. Diese hätten den Vorteil dass sie sich auch in der eigenen Getreidemühle schnell mahlen lassen.
Muriel Frank greift meistens auf Mischmehle der Marke Schär zurück, es sind aber bei den Rezepten auch Alternativen angegeben, falls man die Mischungen selbst zusammenstellen möchte.
Toll finde ich die Tabelle im Buch welche gängigen Bindemittelmischungen welche Zutaten enthalten, so kann man diese auch selbst mischen.

Kleiner Streifzug durch das Buch:

Die Rezepte zeigen sich unaufgeregt, was ich sehr vorteilhaft finde. Wer Rezepte sucht, die sich auch mit gängigen Mehlsorten backen lassen, der muss etwas länger suchen, wird aber dann doch auch fündig.
Die Rezeptfotos wie immer in den Trias-Büchern sehr ansprechend, stimmig, allerdings knapp gehalten.

Die Rezepte:

Hier setzt die Autorin auf Bekanntes und Bewährtes- mit Speck fängt man bekanntlich Mäuse, und wer sich schon so einer großen Umstellung wie dem Verzicht auf Gluten aussetzen muss, der fühlt sich im Rezeptefundus dieses Buches bestimmt etwas versöhnt. Brownies, Maulwurfkuchen, Quiche und Waffeln locken hier!

Gibt's Kritik?

Nur jene die ich weiter oben schon angebracht habe. Als ich endlich ein Rezept gefunden habe das auch mit Maisstärke und Maismehl funktioniert, bin ich erst wieder über das Erdmandelmehl weiter unten gestolpert. Gut, also wieder weiter gesucht nach einem Rezept das sich auch spontan mal zubereiten lässt.
Wirkt auf den ersten Blick hilfreich, zeigt sich dann aber eher langweilig: Bei den Rezepten ist jeweils angegeben wie die laktosehaltigen Zutaten ausgestauscht werden können bei Laktoseintoleranz. Nur: der ununterbrochene Hinweis dass statt Milch "MinusL"- Milch verwendet werden soll und statt herkömmlicher Butter bspw. "MinusL"- Butter ist für mich dann doch entbehrlich. Hier hätte man leicht Alternativen wie Getreidedrinks oder Backen mit Ölen einbringen können, die Möglichkeiten wären beinahe unendlich! Schade.

Was wurde gekocht?

Leider nicht so viel wie ich geplant hatte, die Gründe habe ich ja schon ausführlich erläutert.

Ganz schnell und spontan umsetzen ließen sich die Haselnussmakronen, und sie entschädigten mich dann auch ganz schnell! Die Haselnuss oben drauf habe ich mir gespart da der kleine Mitgenießer sie nicht essen kann, und trotzdem war die gesamte Backladung schnellstens wieder im Mund verschwunden. Herrlich sage ich euch!

Die Buchweizen-Preiselbeer-Torte kam als nächstes dran:



Die Torte klappte ganz einfach, es brauchte zum Glück nicht viele Zutaten (beim glutenfreien Mehl wurde hier nur Buchweizenmehl benötigt, das konnte ich selbst mahlen zuhause), Preiselbeeren habe ich ausgetauscht gegen Ribisel aus dem Garten die ich noch im Tiefkühler hatte. Die Torte war einen Hauch zu fest, für mich hätte sie flaumiger ausfallen dürfen, und der Buchweizen trat geschmacklich eher in den Hintergrund (das lag vielleicht daran dass ich die Haselnüsse frisch gemahlen habe und sie wirklich sehr aromatisch waren).

Noch auf meiner Liste stehen die Waffeln, die Rüblitorte und der Schachbrettkuchen.

Fazit:

Ich schwanke noch. Da ich nicht weiß wie andere Bücher zum Thema Glutenfrei backen, Zöliakie und Glutenunverträglichkeit aufgebaut sind, kann ich das Buch schlecht vergleichen (ich werde das  aber schon alleine für mein Interesse demnächst nachholen!).
Man merkt dass die Autorin mitten im Thema ist, und das Buch mit viel Herzblut geschrieben wurde. Einsteiger ins Thema werden aber wohl eher verschreckt sein am Anfang.

Infos zum Buch:

Backen ohne Gluten
Autorin: Muriel Frank
Erschienen 2011, 2015 im Verlag Trias, 2., komplett überarbeitete Auflage
ISBN: 978-3-8304-8259-8




Montag, 4. Januar 2016

Mal gedanklich in der Sonne liegen: Winterratatouille

Habt ihr Favoritengemüse, jetzt mal jahreszeitlich gesehen? Ich tue mir da schrecklich schwer. Frische Gurken aus dem Garten sind herrlich, aber wer möchte die ersten Kürbisse missen? Zarter junger Kohlrabi gegen die ersten kleinen Kohlsprossen antreten zu lassen macht keinen Sinn - für mich ginge das alles unentschieden aus.

Was ich aber wirklich immer vermisse sind einerseits die saftigen Äpfel vom Spätherbst, aber auch die fruchtigen Tomaten vom Sommer. Klar Dosentomaten können das schon ein bisschen ausgleichen - aber wirklicher Ersatz? Nein, leider.

Als ich in der "Frisch gekocht" Ausgabe von Dezember 2014 über die Winterversion von Ratatouille gestolpert bin war klar dass ich das sofort probieren muss. Und siehe da: es hat sich gelohnt! Die Zutaten herrlich stimmig, die Polenta dazu perfekt wintertauglich.
So lässt es sich leben!
Die Zutaten habe ich etwas abgewandelt, und genau das könnt ihr bei diesem Gericht auch ganz leicht machen.



Winterratatouille mit Polenta

Zutaten für 4 Personen:

400 g Kohlsprossen
200 g Pastinaken
200 g Karotten
1 Lauch
2 rote Zwiebeln
750 ml Gemüsesuppe
140 g Polenta
viel (genauer bis zu 10 EL) richtig gutes Olivenöl
400 g geschälte Tomaten
3 Msp. gemahlener Rosmarin
1 TL Zucker
2 EL Butter
Salz, Pfeffer
2 EL Parmesan gemahlen
2 EL Pinienkerne geröstet

Zubereitung:

Kohlsprossen halbieren, Pastinaken und Karotten schälen, halbieren, in Scheiben schneiden, Lauch in Ringe schneiden, Zwiebeln in Spalten schneiden.

Die Suppe bis auf 100 ml aufkochen, Polenta einrieseln lassen, ca. 10 Min. köcheln lassen, dabei öfters umrühren - sie brennt leicht an! Danach Ofen ausschalten, Butter und Parmesan einrühren und zugedeckt ziehen lassen.

Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, Kohlsprossen, Pastinaken und Karotten anbraten, Zucker, Zwiebel und Lauch dazugeben und kurz mitbraten. Mit der Suppe ablöschen, Rosmarin und Tomaten zugeben, ca. 10 min. köcheln lassen.
Dann mit Salz und Pfeffer würzen.

Die Polenta gemeinsam mit dem Ratatouille auf Tellern anrichten, erneut mit einem guten Schuss Olivenöl verfeinern, mit den Pinienkernen bestreuen und servieren.

Weil Genuss so einfach sein kann!

Montag, 7. Dezember 2015

Rezension: Junikas Lieblingsrezepte

Wenn die Kleinen größer werden...Ja, auch Junika wird älter, und passend dazu gibt's ein neues Kochbuch von Eva Kamper-Grachegg und Manuela Christl, erschienen bei Ueberreuter:

JUNIKAS LIEBLINGSREZEPTE
 


Der erste Teil dieses Kochbuchs gehörte von Anfang an zu meinen Favoriten was das Essen am Familientisch und Baby-led-weaning betrifft, und auch heute noch sind viele Rezepte daraus Dauerbrenner hier bei uns (den Zwieback-Apfel-Auflauf möchte ich euch wärmstens ans Herz legen!). Als dann im Sommer klar war dass es einen zweiten Teil geben wird sicherte ich mir gleich ein Rezensionsexemplar - hierfür einen ganz herzlichen Dank an den Verlag! - denn ich wollte euch gerne mithinein schnuppern lassen.

Auf die BLW-Basics wurde hier verzichtet, auf sie wurde ja auch schon im ersten Teil "Junika beginng zu essen" eingegangen. "Junikas Lieblingsrezepte" richtet sich an die nicht mehr ganz so kleinen BLW-Profis, salz- und zuckerarm sind die Gerichte natürlich trotzdem!

Kleiner Streifzug durch das Buch:
Das Format ist nun etwas größer (ich habe das erste Buch noch aus dem Eigenverlag), die Fotos wie schon im ersten Teil wunderbar erfrischend und authentisch -  sowohl jene die die Gerichte zeigen, als auch die die einen kleinen Einblick in den Beikost-Alltag geben ;-)
Die Rezepte gliedern sich in Frühstücksideen, Mahlzeit-Gerichte die sich als Hauptmahlzeit eignen, Rezepte für Unterwegs, und besondere Rezepte zum Feiern. Sehr viele Gerichte sind wieder vegetarisch, einige auch als vegan deklariert.
Zwischendurch gibt's kurze Exkurse zu Themen wie Süßungsmitteln, Essen auswärts etc. Diese machen meiner Meinung nach das Buch dann auch wieder für BLW-Anfänger sehr interessant. Generell finde ich den Hinweis "ab 18 Monaten" am Titel etwas irreführend, ein wesentlicher Aspekt von BLW ist ja eben, dass die Kinder ab Beikostreife mitessen können und dürfen.

Die Rezepte:
Herrlich! Wollt ich kurz und knackig anmerken :-)
Im Ernst: Die meisten Rezepte lassen sich wirklich schnell und unkompliziert zubereiten - was wohl im Familienalltag mit am Wichtigsten ist. Die Gerichte sind abwechslungsreich, es sollte wirklich für jeden etwas dabei sein. Gleichzeitig sind viele Rezepte aber doch auch raffiniert, wie zum Beispiel die Dinkelpfanne mit Heidelbeeren und Avocado, das Kokosbrot mit Chia-Marmelade oder die Thymian-Pfirsiche.

Gibt's Kritik?
Ja, leider. Nicht viel, aber doch. Manche Zutaten sind entweder schwer erhältlich, oder vermutlich ziemliches Neuland. Selbst ich, die Food-Magazine liest wie andere Leute Romane zum Bettgehen, habe so manches Mal erstaunt die Augenbrauen hochgezogen: Habt ihr schon mal von Birnenmehl gehört?
Andere Zutaten wie Birkenzucker, Kokosblütenzucker und Chiasamen sind heutzutage vielen ein Begriff, dennoch hätte ich es klasse gefunden kurz zu erklären was es ist bzw woher man es beziehen kann. Ist mit Dinkelkuchenmehl vermutlich normales Dinkelmehl gemeint? Ich werde es noch herausfinden...

Was wurde gekocht?
Noch nicht so viel wie ich gerne wollte - aber ihr könnt es vielleicht an den Post-its oben am Bild erkennen: ich habe mir noch viel vorgenommen.
Berichten kann ich euch dennoch von einigen Rezepten:  

Melanzanipfanne mit Couscous und Joghurtdip:
Die Melanzanipfanne hat viel mehr gehalten als ich mir davon versprochen habe! Die Zutaten (unter anderem auch Piment und Rosinen) harmonierten wirklich toll, und das Endergebnis hat uns alle drei überzeugt!



Süßkartoffel-Chili:
Nochmal gleiches Fazit! Ich mag Süßkartoffeln nicht so gerne, aber wenns sie schon mal da sind kann man ja auch was draus kochen, nicht wahr? Das Chili mit Süßkartoffeln und Quinoa hat allen inklusive Gastesserin wunderbar geschmeckt. Dass eine Gastesserin da war, war auch unser Glück, denn wir haben bei gleicher Zutatenmenge gefühlte 8 Portionen statt 4 bekommen und auch noch die nächsten 2 Tage davon gegessen.



Die Kraftkekse waren nicht so ganz unser Fall, der Hinweis auf Chiamarmelade dazu kam wie gerufen!
Die Apfel-Topfencreme wird bestimmt auf die Favoritenliste wandern, und bietet sich toll an für Spielgruppen, Geburtstage und Co.

Fazit: Kaufempfehlung für die Familienküche! Wer noch auf der Suche nach einem netten Weihnachtsgeschenk ist, dem wird hiermit geholfen...

Infos zum Buch:

Junikas Lieblingsrezepte, Voller Genuss für die ganze Familie - salz- und zuckerarm kochen
Autorinnen: Eva Kamper-Grachegg und Manuela Christl
Erschienen 2015 im Verlag Ueberreuter
ISBN: 978-3-8000-7634-5

Freitag, 13. November 2015

Des Einen Freud, des Anderen Leid: Topfenknödel auf Kürbisragout

"Ich kann keinen Kürbis mehr sehen"

Das waren sie, die Worte des Mitgenießers vor einigen Tagen, wo wir bisher heuer erst sage und schreibe genau einen einzigen Hokkaido gegessen haben :-) Da wusste er noch nicht, dass schon 2 weitere Kürbisse auf ihre Bestimmung warten im Kühlschrank.

Also gut, clever kombinieren ist angesagt. Ich muss ihm 2 Kürbisse unterjubeln, in Abständen, so dass er die Häufigkeit nicht ganz so bemerkt ;-)

Den Anfang macht ein würziges Kürbisgericht das vor allem dem kleinen Mitgenießer total geschmeckt hat - Topfenknödel auf Kürbis-Curry-Ragout. Auf die Idee hat mich meine Mama gebracht, sie kochte so etwas Ähnliches als ich vor Kurzem bei ihr war. Meine Topfenknödel können leider bei Weitem nicht mit den ihren mithalten, aber es wird!



Topfenknödel auf Kürbis-Curry-Ragout

Zutaten für 4 Personen:

100 g Butter
2 Eier
1 EL Grieß oder Sojamehl
250 g Topfen
100 g Semmelbrot
Salz, weißer Pfeffer
1 Bund Petersilie gehackt
1 EL Sonnentors Gewürzmischung "Schutzengel" optional

Für das Ragout:

1/2 Butternusskürbis
1/2 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 TL (Kokos-)Öl
1 TL Zucker
1 EL Curry
1 Dose gehackte Tomaten
1 TL Speisestärke
3 EL Obers
Salz und Pfeffer

Zubereitung:

Für die Knödel die Butter erwärmen, schaumig schlagen. Die Eier nacheinander einrühren, dann das Sojamehl unterheben. Danach noch den Topfen, das Knödelbrot und Kräuter und Gewürze. Die Mischung im Kühlschrank rasten lassen, am Besten mindestens 2 Stunden. Ich habe die Masse gleich in der Früh gemacht und abends dann erst zubereitet.

Für die Fertigstellung der Knödel in einem weiten Topf ausreichend Salzwasser aufkochen, Temperatur zurückschalten bis knapp unter den Siedepunkt. Aus der Knödelmasse  mit nassen Händen 7-8 Knödel formen, ins Salzwasser einlegen und 10 min. ziehen lassen.

Für das Ragout:
Die Zwiebel und Knoblauchzehe fein hacken, den Kürbis ebenfalls würfeln. In einem Topf das Öl erhitzen, Zwiebel und Knoblauch andünsten. Dann den Zucker darüberstreuen und kurz karamellisieren lassen. Danach kommt der Curry dazu, diesen ebenfalls kurz mit rösten.
Kürbiswürfel unterheben, mit den Tomaten aufgießen und im geschlossenen Topf ca. 15 Minuten köcheln - evtl muss man noch etwas Wasser nachgießen.

Obers hinzufügen, mit Salz und Pfeffer würzen. Wenn das Ragout noch zu flüssig ist könnt ihr einfach die Stärke in einer kleinen Schüssel mit 1 EL kaltem Wasser anrühren und hinzufügen, kurz mitköcheln.

Abschmecken und dann gemeinsam mit den Knödeln servieren!

Weil Genuss so einfach sein kann!

Dienstag, 3. November 2015

Mini isst mit: Apfel-Kokos-Nockerl nach Junika

Für alle gestressten Mamas und Nicht-Mamas sind Last-Minute-Rezepte oft die letzte Rettung. Zu lang gearbeitet, alle Geschäfte schon geschlossen? Kind krank und keine Möglichkeit lang zu kochen? Genau für solche Fälle sollt ihr nicht nur hier bei mir am Blog Rezepte finden können, sondern ich kann euch auch noch einen weiteren empfehlen der immer wieder mit passenden Familienrezepten um die Ecke kommt: Junika von Eva Kamper Grachegg und Manuela Christl

Das heutige Rezept hier bei mir stammt im Original nämlich von ihnen und passt super zum derzeit saisonalen Obstangebot das hauptsächlich aus köstlichen Äpfeln besteht. Junikas herrliche Apfelnockerl wurden von mir an unsere Vorräte angepasst, und das hat uns so gut geschmeckt dass ich es gerne mit euch teilen möchte!



Apfel-Kokos-Nockerl

Zutaten für 3 Portionen:

200 g Mehl
100 g Kokosmehl
150 ml Apfelsaft
150 ml Wasser
eine Prise Salz
1 Ei (Optional weglassen für eine vegane Variante, ich habs noch nicht getestet, laut Junika klappt es aber super!)
1 EL Kokosöl geschmolzen

3-4 Äpfel
1 EL Zitronensaft
1/2 TL Zimt
2 EL Rosinen
1 TL Kokosöl

Apfelmus
2 EL Obers (Optional weglassen für eine vegane Variante)
Mandelblättchen oder Kokosraspel
Apfelsüße oder Dattelsüße

Zubereitung:

Die Äpfel schälen, achteln und in Scheibchen schneiden. Mit dem Zitronensaft vermischen und die Zimt sowie Rosinen hinzufügen. Das kann auch schon am Vorabend passieren oder in der Früh wenn das Kind hoffentlich noch schläft vielleicht?

Für die Nockerl alle Zutaten rasch mit dem Schneebesen zu einem glatten Teig verrühren. Einen großen Topf mit Wasser aufkochen, die Spätzle mit einem Spätzlehobel hineindrücken und einmal aufwallen lassen. Danach abgießen.

In einer großen Pfanne das Kokosöl für die Äpfel erhitzen, die Apfelmischung darin andünsten. Wenn die Äpfel weich sind  kommen die Spätzle nochmal dazu, und das Obers wird untergerührt.
Dann mit dem Apfelmus vermischen und mit den Mandelblättchen oder - für die kleineren Mitgenießer - den Kokosraspeln garnieren.

Gesüßt wurde hier kaum noch, der Apfelsaft gibt gemeinsam mit dem Mus und den Äpfeln viel Süße. Wem das zu wenig ist, der kann aber noch bestens nachsüßen mit Dattelsüße von Rapunzel.

 Weil Genuss so einfach sein kann!

Mittwoch, 28. Oktober 2015

Rezension: "Organic Cooking - Das Familienkochbuch"

Pünktlich zu Herbstbeginn schneit wundervolle Buch "Organic Cooking - das Familienkochbuch" von Sabine Huth-Rauschenbach herein in die Himbeerschoko-Küche. Erschienen im Trias Verlag und mir dankenswerter Weise zur Rezension überlassen!





Schon das Titelbild lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen, und der Untertitel verspricht "saisonale, regionale und einfach geniale" Rezepte.
Was der Untertitel verspricht, hält dann auch der Inhalt des Buches: die Rezepte äußerst abwechslungsreich, ansprechend gestaltete Rezeptfotos (mir scheint es sind dieses Mal mehr Fotos vorhanden als bei anderen Büchern des Verlags, aber das kann auch täuschen), wirklich einfach nachzukochende Rezepte. Was mir besonders gut gefällt: es gibt- passend zum Titel wie ich finde - keine ausgefallenen Rezeptzutaten. Das hat den Vorteil dass die Rezepte schnell nachkochbar sind und die Zutaten überall erhältlich, aber auch jenen Vorteil dass Zutaten, die man nicht zur Gänze benötigt, auch einfach in den nächsten Tagen aufgebraucht werden können für andere Gerichte.

Kleiner Streifzug durch das Buch:

Ein Kochbuch das saisonale Rezepte verspricht muss sich fast in die 4 Jahreszeiten gliedern, so ist es auch hier. Jede Jahreszeit unterteilt sich wiederum in Breakfast and Teatime, Kleinigkeiten und warme Gerichte. Beim ersten Studium des Inhaltsverzeichnisses war ich etwas irritiert vom Begriff Teatime - echt jetzt, eine Familie die Zeit für Teatime hat??? Es stellte sich aber schnell heraus, unter Teatime sind allerlei Rezepte zusammengefasst die sich im weitesten Wortsinn hier zusammenfassen lassen: Mehlspeisen, Kuchen, Brotrezepte, aber auch Sandwiches, Fruchtkugeln und bspw. Baked Beans. Von daher gehen die Rezepte für Teatime und Kleinigkeiten wohl eher Hand in Hand...

Beim Durchblättern, ich gestehe, wurde ich etwas stutzig: mir fielen viele Rezepte mit Fleisch und Fisch auf, die ich - ich gestehe - so nicht erwartet habe, oder nicht in dieser Anzahl.
Natürlich, der Begriff "Organic" lässt sich mehr als vielfältig übersetzen, und im Eingangskapitel erläutert die Autorin genau, was für sie "Organic cooking" ausmacht. Wer also hauptsächlich vegetarische Rezepte erwartet sollte vorher einen Blick in das Buch werfen.

Den Anfang macht ein kurzes, leicht zu lesendes Kapitel zum Thema Kochen in der Familie, Einkaufen, Kinder am Tisch und Saisonalität. Kurz und knackig, alles Wichtige schön auf den Punkt gebracht. So kommt man schnell zum Herzstück eines Kochbuchs, zu den Rezepten.

Die Rezepte:

Die Rezepte sind genau so angelegt, dass sie sich bestens im durchaus manchmal stressigen Familienalltag umsetzen lassen. Wenige Zutaten, Mengenangaben meistens für 4-6 Personen, eine Zeitangabe um noch besser planen zu können.
Unter den Rezepten finden sich nicht nur viele Klassiker wie Schmarren oder Burger, sondern auch tolle Ideen wie Butter zum Selbermachen, selbstgemachtes Eis (nämlich so selbst gemacht dass sogar das "Kühlaggregat" aus Salz selbst gemacht wird!),  Würzöle, Chutneys und Co.
Was mir besonders gut gefällt ist dass viele Rezepte der Resteverwertung dienen, so bleibt nichts übrig und das Haushaltsbudget wird geschont. Als kleine Besonderheit ist bei den meisten Rezepten eine Idee mitgeliefert wie sich mithelfende Kinderhände nützlich machen können. So schnippeln und rühren auch die kleinen Mitgenießer schon freudig mit - viele Köche verderben hier sicherlich nicht den Brei :-)

Gibt's Kritik?

Nicht viel davon. Für meinen Geschmack finden sich viel zu viele englische Begriffe im Buch, so viele dass es mir sogar auffiel. Vom Leftover Saturday, zum Christmas Ham, über Labels für Flaschen. Manchmal ist weniger eben mehr!
Und bei den Rezepten hätte ich persönlich mehr Rezepte für Hauptgerichte angeführt. Es finden sich übermäßig viele Rezepte für diverse "Kleinigkeiten", Kugeln, Fruchtmus, Chips und Co. Diese sind toll, meistens fehlt aber die Zeit solche Dinge nachzukochen.

Was wurde gekocht?

Tatsächlich schon so einiges, Traubenquiche, Banana Bread und Maccaroni Siciliana, um nur ein paar zu nennen.
2 Rezepte habe ich mir aber als Beispielrezepte schon vorher ausgewählt: zum ersten die Miniquiches, von denen ich begeistert war. Ein super einfaches Rezept, Zutaten die leicht Jedermanns Geschmack treffen. Es eignet sich besonders wenn man mehrere armselige Käsereste daheim hat, die kommen so auch noch ein letztes Mal zu Ruhm und Ehre :-)



Außerdem gabs noch die Zimtschnecken aus Quark-Öl-Teig: Hier war ich mit dem Rezept nicht sehr zufrieden. Die angegebenen 15 Minuten Zubereitungszeit reichen sicherlich nicht aus, schon gar nicht mit einem Kind das vielleicht noch mithilft. Dann waren mir die Rezeptangaben viel zu ungenau: aus dem Teig soll ein Rechteck ausgerollt werden, man weiß aber weder wie groß, noch wie dick der Teig empfehlenswerter Weise sein sollte. Dann sollen aus der Teigschlange die einzelnen Schnecken abgeschnitten werden. Wiederum rätselt man, wie dick die wohl sein sollten. So blieb mir natürlich beim ersten Mal viel zu viel geschmolzene Butter übrig, da mein Teigrechteck zu klein und dick war. Zum Schluss sind nur Zucker und Zimt bei den Zutaten angegeben, und der Zubereitungsschritt "reichlich mit Zimtzucker bestreuen". "Reichlich" ist etwas vage wie ich finde, und um zumindest geschmacklich möglichst viel herausholen zu können hätte ich hier eine ungefähre Mengenangabe sehr hilfreich gefunden. Ich bin von Haus aus sparsam beim Zucker, und beim nächsten Mal dürfte es dann etwas mehr davon sein.




Zimtschnecken mit Quark-Öl-Teig

Zutaten:

150 g Magerquark (Topfen)
6 EL Milch
6 EL Öl (bei mir: Rapsöl)
75 g Zucker (bei mir 50 g)
1 Prise Salz
1 Pkg. Vanillezucker
300 g Mehl
1 Pkg. Backpulver
1/2 TL Kardamom gemahlen
100 g weiche Butter
reichlich Zucker und Zimt (bei mir: 2-3 EL Zucker, 1-2 EL Zimt)
1 Ei
Hagelzucker

Zubereitung:

Den Backofen auf 200 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Topfen mit Milch, Öl, Zucker, Salz und Vanillezucker schaumig schlagen.
Mehl mit Backpulver und Kardamom verrühren, die Hälfte davon zur Topfenmischung geben und einrühren. Die zweite Hälfte dazu geben und mit den Händen zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Dieser wird dann auf der bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck ausgerollt, eher lang als breit (ich habe den Teig ca. 1,5 cm dick ausgerollt, beim nächsten Mal probiere ich ihn lieber dünner und dafür eng eingerollt). Mit der Butter bestreichen und mit dem Zimtzucker bestreuen.
Dann das Rechteck von der langen Seite her aufrollen, und mit einem scharfen Messer kleine Schneckchen abschneiden. Meine waren ca. 3-4 cm breit.
Die Schnecken mit der Schnittfläche nach oben auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.
Das Ei mit 1 EL Wasser verrühren, die Schnecken damit bestreichen und mit dem Hagelzucker bestreuen.
Im Backofen ca. 15 Min. backen bis sie goldbraun sind.

Weil Genuss so einfach sein kann!

Infos zum Buch:

ISBN: 978-3-8304-8047-1
Erschienen im Verlag Trias
1. Auflage 2015



Montag, 26. Oktober 2015

Wer, wie, wo, was - und warum überhaupt?? Familientisch-FAQs

Was ist denn so schlecht an Brei? Und verschluckt der sich nicht? Zwiebel kann er doch sicher nicht essen! Das Gulasch ist doch viel zu scharf gewürzt für ihn! Wird dann nur gespielt mit dem Essen? Warum überhaupt macht man das? Und vor allem: Wie lange willst du denn NOCH stillen?

Solche und ähnliche Fragen haben vermutlich viele Mamas schon gehört wenn sie sich entschließen einen Ernährungsweg abseits vom Breischema einzuschlagen. Dabei ist die Idee, den Kleinen nicht nur fein pürierte Kost anzubieten, gar nichts Neues, aber wie so vieles im Leben kommt jede Idee alle paar Jahre wieder. Zwar wurde auch in der weiteren Vergangenheit oft das Essen vorgekaut oder püriert, aber nicht immer. Oftmals war es üblich dass die Kleinen einfach - sobald das möglich war- mitgegessen haben vom Tisch. Da mal einen Erdäpfel, dort einen Semmelknödel. Erst als die Brei-Industrie so richtig Aufschwung bekam geriet stückige Kost etwas ins Hintertreffen.
Dann aber wurde plötzlich den Müttern suggeriert, das ganze Brei kochen sei ein großes unergründliches Geheimnis, Breischemata gibt es in unglaublich vielen Versionen, und fortan sollte kontrolliert werden wieviel Gramm welchen Breis wann zu sich genommen wurde. Das ging so weit dass in früheren Werbebotschaften sogar davon gesprochen wurde dass Mütter den Brei niemals so gut machen könnten wie es die Industrie kann. Komplett ohne Schadstoffe, und überhaupt soooo viel besser! Zuhause sei das Brei machen viel zu gefährlich! Tja, es hat gewirkt.
Eine Woche lang Karotten, eine Woche Zucchini, oder doch umgekehrt? Fakt ist, ganz so kompliziert wie es scheint, ist es nicht. Jedes Land hat beispielsweise seine eigenen Empfehlungen, und manches was bei uns möglichst "vermieden" werden soll bei Beikostbeginn steht in einem anderen Land ganz oben auf der Beikost-Skala.
Mütter von Kindern die vehement jedes Löffelchen Brei ablehnen hatten es oft schwer in den letzten Jahren, wurde ihnen doch vermittelt dass nun das Beste fürs Kind (also Brei, am besten noch fertig Gekaufter!)  seinen Weg nicht in den kindlichen Mund findet und das ganz ganz schlecht sei!

Ihr seht schon, an Brei kann ich nicht im Geringsten etwas Verwerfliches finden. Sehr wohl aber an Fertig-Babynahrung und deren Werbebotschaften, und an Kinderärzten die ohne Blick auf die bisherige kindliche Entwicklung oft schon im 3. Lebensmonat auf Beikostbeginn drängen. Weiterhin soll und darf das jede Mutter für sich entscheiden, und das ist gut so! Für mich allerdings stellte sich die Frage: Soll mein Kind AUSSCHLIEßLICH fertiges Essen bekommen, wenn ich selbst doch jeden Tag frisch koche und esse und Fertigprodukte bei uns im Normalfall nicht auf den Teller kommen (in meinen Augen spricht nichts gegen ein Notfall-Gläschen)? Soll ich zusätzlich zu den 3-4 Mahlzeiten täglich die ich für mich und den Mitgenießer frisch zubereite auch noch für den kleinen Mitgenießer täglich 3-4 eigene Mahlzeiten zubereiten? Stehe ich ab jetzt tatsächlich den ganzen Tag ausschließlich in der Küche?
Durch meine Arbeit als Krankenschwester hege ich eventuell eine natürliche Abneigung gegen zu Tode püriertes, wahllos miteinander vermischtes Essen (aber wer bitte würde diese Abneigung nicht mit mir teilen?)
Und so begann ich mich über Alternativen schlau zu machen. Wo landet man dann? Vermutlich gleich mal bei Baby-led-weaning. Übersetzt bedeutet das Baby-geleitetes Abstillen, abgekürzt BLW.
Über dieses Konzept findet ihr im Netz ein riesiges Füllhorn an Information, und auch die Literatur zum Thema wurde kräftig aufgestockt in den letzten Jahren. Von daher werde ich hier nur kurz drauf eingehen, und eher von unseren Erfahrungen damit berichten.



Beim BLW bekommt das Kind ab Beikostreife (hier ein Link dazu: Beikostreifezeichen ) viele verschiedene Nahrungsmittel angeboten, anfangs in gut greifbarer Form zum Ablutschen, Abbeißen und Kosten, später dann einfach genau so wie auch die anderen Familienmitglieder die Nahrungsmittel zu sich nehmen. Die wenigen Ausnahmen die man meiden sollte sind Honig (wegen Botulismusgefahr), ganze Nüsse (wegen der Gefahr des Verschluckens), und Salz und Zucker in größeren Mengen. Ich persönlich warte auch noch mit Blattsalaten und zb Blattspinat, weil der kleine Mitgenießer den nicht zerkleinert bekommt.
Ihr denkt da fehlt was? Fleisch, Milchprodukte? Nein, das alles dürfen die Kleinen schon mitgenießen.
Basis beim BLW ist allerdings, dass die Nahrungsmittel wirklich Beikost sind, also weiter gestillt wird oder entsprechend Pre-Nahrung angeboten wird bis das Kind von sich aus die Stillmahlzeiten reduziert. Das kann schnell gehen, oder aber unter Umständen auch sehr lange dauern (Wer bei einer langen Stilldauer Angst um das Wohlbefinden von Mutter und/oder Kind hat möge sich diesbezüglich bitte selbst informieren bei den Empfehlungen der WHO oder auf einschlägigen Seiten wie der La Leche Liga zum Beispiel. Als Hinweis: empfohlen wird ausschließliches Stillen für mindestens 6 Monate, und danach begleitend bis zum 2. Lebensjahr oder darüber hinaus sofern Mutter und Kind dies wünschen).

Und wie schaut das Ganze bei uns dann aus?
Der kleine Mitgenießer saß in seiner Wippe eigentlich schon von Geburt an bei uns am Tisch bei den Mahlzeiten. Er hatte noch nicht so richtig Interesse direkt an den Lebensmitteln, aber an allem rings um ihn herum. So gab ich ihm ab Beikostreife (das war bei ihm mit ca. 6 Monaten, kann auch mal mit 5 Monaten sein bei anderen Kindern, oder auch erst mit 10 Monaten) einfach gerne mal ein Stück hin, nicht unbedingt zum Essen, aber zum Erforschen, Erfühlen, mal dran kosten. Es dauerte tatsächlich noch länger bis er wirklich mal was geschluckt hat, und genau so soll und darf es sein. Ich hatte keine Eile, keine Sorge dass ihm was fehlen könnte, denn er wurde ja weiter gestillt so oft er wollte (das ist übrigens bis heute noch so!).
Scheinbar fand er gleich Gefallen dran, denn schon bald aß er kleine Stückchen oder Portionen mit bei uns, am Windelinhalt kann man das ja gut erkennen). Mittlerweile scheint er ganz nach der Mama zu kommen, er isst gerne und mit wirklichem Genuss, kostet fast alles und freut sich immer wenn er merkt es gibt was zu essen.
Begonnen haben wir mit  Gemüse- und Obststicks, die er gut greifen konnte. nicht zu fest (sonst bekommt er es nicht zerkleinert im Mund) und nicht zu weich (die Koordination ist anfangs noch nicht so gut, da zermatschen die Kleinen alles leicht beim Versuch es nur festzuhalten). Klingt kompliziert, man hat es aber schnell raus als Mama was gut geht und was nicht.
Die ersten 3,4 Wochen bekam der kleine Mann Bauchweh, das sprach dafür dass sein Verdauungssystem noch nicht so weit ist. So habe ich nochmal Tempo rausgenommen und wirklich nur ganz leicht verdauliche Sachen angeboten. Besser wäre gewesen nochmal zu pausieren, er hatte aber so einen Spaß dran dass das nicht funktioniert hätte, ihm plötzlich wieder nichts mehr zu geben.



Vor kurzem wurde er 1 Jahr alt, und seit er ca. 8 Monate alt war isst er komplett bei uns mit, also auch gewürzte Gerichte, Suppen, Müsli, alles was eben auf den Tisch kommt. Das erleichtert einiges im Küchenalltag, und ich bin wirklich froh dass alles so klappte, und würde es immer wieder so machen.

Natürlich gibt's noch viel mehr interessante Themen rund um den Familientisch, und die werde ich euch die nächste Zeit ebenfalls hier beschreiben - seid also gespannt! Von fehlenden Zähnen über Getränke, Manieren und Besteck bis hin zu Verschlucken soll nichts unbesprochen bleiben! Wer gleich eine Frage hat - immer raus damit, entweder hier, via Mail oder gerne auch auf Facebook :-)

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Noch ein Löffelchen: Sonnentors Würzmischungen "Adios Salz"

Jaja, wir müssen alle gesund (gesünder??) leben. Weniger Salz. Weniger Zucker. Weniger Fleisch. Mehr Gemüse. Weniger Fett. Mehr Antioxidantien. Mehr Superfoods. Weniger gesättigte Fettsäuren. Und außerdem, vielleicht sollten wir das Essen gleich ganz lassen, scheinbar machen wir es ja doch nur verkehrt?
Ach lieber nicht, wenn wir das Essen lassen, dann geht uns ja auch der Genuss flöten, die Geselligkeit, die Ruhe, der Geschmack, die Freude, und was weiß ich noch. Also, dann machen wir es lieber kurz und wählen einen Mittelweg, von überall ein Bisserl, und vom Guten und Gesunden ein bisserl mehr, hat doch was, oder nicht?

Im Ernst: leicht hat man es nicht heutzutage gesund zu leben, aber man kann es sich leichter machen, mit vielen Kleinigkeiten zum Beispiel. Eine dieser Kleinigkeiten wäre zum Beispiel das Würzen mit Kräutern anstelle von Salz. Das sagt sich leicht, ist aber oft nicht so einfach umzusetzen. Aber wer einmal damit anfängt und diesen Weg konsequent weiter beschreitet, der wird im Nachhinein sogar noch mit geschärften Geschmacksknospen belohnt!
Früher konnte ich mir gar nicht vorstellen wie so ein Essen schmecken soll wenn man das Salz reduziert oder gar ganz weg lässt. Zugegeben, ein Gericht ganz ohne Salz gibt's hier auch nicht so oft, also ein bisserl darf es schon sein. Aber über dieses Bisserl hinaus kommen dann eben Kräuter und Gewürze zum Einsatz, und ja, das schmeckt super!
Der Anlass unseren Salzkonsum zu überdenken war ja das Beisein des kleinen Mitgenießers bei uns am Essenstisch, die Nieren kleiner Kinder verarbeiten Salz noch sehr schlecht und werden durch ein Zuviel des weißen Goldes stark belastet.

Wer jetzt keinen Garten mit Kräutern sein Eigen nennen kann, der muss auf gekaufte zurück greifen. Die gibt es oftmals frisch, aber eben nicht das ganze Jahr. Die Alternative sind dann Kräuter aus der Tiefkühltruhe oder getrocknete Kräuter- die gibt es dann oft in hervorragenden Mischungen! Dass die österreichische Firma Sonnentor bei Kräutern und -Mischungen mit zu meinen Favoriten gehört habt ihr ja schon sehr sehr oft hier am Blog nachlesen können. Viele der Mischungen beinhalten aber auch Salz, und das war in den letzten Monaten oftmals ein kochtechnisches Problem für mich.

Nun hat Sonnentor hier nachgebessert und mit der Produktlinie "Adios Salz" eine Auswahl an salzfreien Würzmischungen auf den Markt gebracht. Nicht nur das- ich erhielt dankenswerterweise eine Auswahl zum Testen und werde euch gleich mal 2 Gerichte damit vorstellen.
Die drei Mischungen nennen sich "Gartengemüse", "Mediterran" und "Scharf", und alle 3 kamen bereits zum Einsatz. Ich kann sie schon kritiklos weiterempfehlen und finde sie klasse! Nicht nur wenn ihr euren Salzkonsum einschränken möchtet, auch so sind die Mischungen immer einen Griff zum Gewürzregal wert! Die Mischungen sind sehr sehr fein geschnitten bzw. gemahlen, man erkennt keine ganzen Kräuter mehr - was vielleicht bei mäkeligen Kindern von Vorteil sein kann. Das Einzige was mich bisher stutzig machte ist die Tatsache das die "scharfe" Mischung für meinen Geschmack kein bisschen scharf war. Ich muss aber beizeiten vielleicht mal die Dose komplett umrühren, evtl. setzen sich die feineren scharfen Bestandteile unten ab? Könnte aber auch einfach Zufall sein dass gerade unsere Dose sehr mild ausfiel.

Hier am Blog wird es sicherlich noch das eine oder andere Rezept mit den "Adios Salz"-Mischungen geben, die sind nämlich nun fester Bestandteil meines Gewürzregals!

Einen kleinen 3. Rezepttipp habe ich noch für euch: Die Mischungen könnt ihr auch zb in ein ganz feines Teesieb (die gibt es als Papiersiebe zum Kaufen, diese sind ganz fein wie Kaffeefilter) füllen, fest verschließen und als Suppenwürze mitköcheln und am Schluss wieder entfernen. So spart ihr ebenfalls etwas Salz ein!



Erdäpfel-Küchlein

Zutaten für 2-3 Portionen

500 g Erdäpfel
1 Stk. Lauch
1 kleiner Paprika, Farbe nach Wunsch
4 Eier
1 Handvoll frisch gehackte Petersilie
1-2 TL Sonnentors "Adios Salz scharf"
4 EL geriebener Käse
Öl zum Braten

Zubereitung:

Den Backofen auf ca. 175° C vorheizen.
Die Erdäpfel kochen und in Scheiben schneiden, den Lauch in feine Scheiben (oder für Essanfänger auch noch kleiner) schneiden, den Paprika fein würfeln.
Lauch und Paprika im Öl anbraten. Für Essanfänger evtl. noch etwas Wasser zugießen und das GEmüse weicher dünsten. Dann mit "Adios Salz" würzen.

Eier verquirlen und mit der Petersilie mischen.

Die mit den Erdäpfeln den Boden von kleinen Aufflaufförmchen bedecken (wer die nicht hat nimmt ein Muffinblech). Da drauf eine Schicht Gemüse geben, wieder eine Schicht Erdäpfel und so weiter, mit Gemüse abschließen. Dann die Eiermischung darüber gießen und mit dem Käse bestreuen.

Die Küchlein im Backofen ca. 30 min. backen.
Dazu passt jeglicher Salat, Salsa, Dips oder was auch immer kleine und große Genießerherzen wünschen.



Gebratener Kabeljau mit Mangoldgemüse

Zutaten für 2-3 Personen:

2-3 Stk. Kabeljaufilet (den nehme ich gerne weil er kaum Gräten hat und feines festes Fleisch, bitte auf MSC-Siegel achten oder als Biofisch kaufen!)

2 Bund Mangold
1 Zucchini
1 rote Zwiebel
1 Stk. Paprika
4 große Tomaten
2 TL Sonnentors "Adios Salz mediterran)
100 g Ricotta
Olivenöl zum Braten

Zubereitung:

Mangoldblätter vom Stiel schneiden und in Streifen schneiden, die Stiele ebenfalls fein schneiden. Zucchini in nicht zu kleine Würfel schneiden, Zwiebel in Spalten, Paprika und Tomaten auch grob würfeln.

In einer Pfanne Mangoldstiele, Zwiebel, Zucchini und Paprika anbraten, bei Bedarf noch in etwas Wasser dünsten wenn es weicher sein soll. Bei milder Hitze weiter braten, mit Adios Salz würzen und die Tomaten hinzufügen. Nach einigen Minuten braten die Mangoldblätter hinzufügen, nochmals einen kleinen Schuss Wasser und bei geschlossenem Deckel dünsten bis die Mangoldblätter zusammengefallen sind.

In einer zweiten Pfanne den Fisch im Öl beidseitig braten.

Fisch und Gemüse auf Tellern anrichten, den Ricotta über dem Gemüse verteilen und servieren.

Weil Genuss so einfach sein kann!

Donnerstag, 3. September 2015

Hallo Herbst: Trauben-Topfenstrudel

Ooooch, hatten wir doch schon so so so lange nix Süßes mehr, oder ;-)
Da wird's doch glatt mal wieder Zeit!

Man könnte meinen ich ernähre mich nur noch von Mehlspeisen, aaaber, ich muss euch enttäuschen! Es gibt hier auch noch Schokolade, Fruchtgummi, Eis, Marmelade und Haselnusscreme, nicht immer nur Mehlspeisen...

Das Rezept für diesen herrlichen Strudel läutet wohl den Herbst ein scheint mir - aber ehrlich, so traurig bin ich nicht drüber. Wir hatten einen herrlichen Sommer, mit dem kleinen Mitgenießer habe ich Sommerobst (vor allem Beeren!) in Mengen verdrückt die andere erblassen lassen würden. Die Sommergemüsesaison ist noch nicht ganz zu Ende, und so geht der Übergang in den Herbst Hand in Hand mit dem Rest vom Sommer. Das ist doch schon ok so, was meint ihr?



Trauben-Topfenstrudel

Zutaten für 1 Strudel:

1 Pkg Studelteig (oder fleißig selber machen!)
50 g Butter geschmolzen
500 g Topfen
2 EL Zitronensaft
Schale von einer Zitrone, gerieben
1 TL Flower Power Mischung von Sonnentor
1 Ei
30 g Zucker
3 EL Maisstärke
1 gute Hand voll Trauben, halbiert
1 Prise Salz

Zubereitung:

Den Backofen nach Angabe auf der Packung vorheizen.

Strudelteigblätter auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, zwischen den Lagen mit der einem kleinen Teil der Butter dünn bestreichen.
Das Ei trennen, das Eiweiß steif schlagen, dabei den Zucker einrieseln lassen.

Die restliche Butter mit dem Topfen, Zitronensaft und Schale, der Gewürzmischung, dem Dotter, einer Prise Salz und 1 EL von der Stärke gut verrühren.

Die Trauben mit der restlichen Stärke gut vermischen, unter die Topfenmasse heben. Dann diese gesamte Masse auf den unteren Teil des Strudelblattes verteilen, den Strudel vorsichtig einrollen (ich klappe zuerst die Enden etwas nach Innen, sodass die Füllung nicht herausquillen kann) und mit der Naht zur Unterseite platzieren.

Dann den Strudel im Backofen backen bis die Oberseite leicht gebräunt ist, das dauert in etwa 20-30 Minuten.

Der Strudel schmeckt warm und kalt, natürlich mit Staubzucker bestreut, und bei uns gabs dazu herrlichen Schwarzbeerröster nach einem Rezept von Katharina Seiser (aus dem Buch "Österreich vegetarisch")

Weil Genuss so einfach sein kann!